Aus der Tiefe des Sees…

„Woher haben Sie denn Ihre Geschichten“, hat mich letzte Woche bei einem Seminar auf der Burg Fürsteneck eine Frau gefragt. „Aus der Tiefe des Sees“, hat eine andere geantwortet, noch ehe ich den Mund öffnen konnte. Ich glaube, die Fragerin konnte diese Antwort nicht einordnen. Ich möchte aber hier erzählen, worauf sich der Spruch bezieht. Gestattet mir dafür einen kleinen Umweg…

Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr in einem Gespräch versuchtet, euch an einen Namen zu erinnern? Er fiel und fiel euch nicht ein. Dann habt ihr euch etwas anderem zugewandt, dachtet nicht mehr daran, und plötzlich – wie aus heiterem Himmel – wusstet ihr ihn. Offensichtlich hat euer Unbewusstes die Frage zielstrebig bis zur Lösung weiterverfolgt, ohne dass ihr davon auch nur das Geringste bemerkt hätten. Als es die Antwort gefunden hatte, hat es sie „nach oben“ zum Bewusstsein gemeldet, um sie kommunizierbar zu machen. Es spricht viel dafür, dass auch die Bilderwelt der Träume bei Tag weiterwirkt, nur eben unterschwellig, so dass wir bewusst davon kaum etwas sehen und hören.

Es erfordert nur wenig Übung, sich solche Traumbilder bewusst zu machen. Wenn wir während Gesprächen darauf achten, welche inneren Bilder bei bestimmten markanten Worten oder auch ohne erkennbaren Anlass aus dem Unbewussten aufsteigen, eröffnet sich uns ein wahrer Reichtum. Diese Bilder fallen uns darum meist nicht auf, weil sie Sekundenbruchteile später bereits von anderen Eindrücken überdeckt und dann vergessen werden. Wer solche innere Bilder für die Therapie nutzbar machen will, muss lernen, sie einen Augenblick länger in Gedanken festzuhalten und sie sich einzuprägen. Wie bei Träumen sollte man das Bild selbst der Deutung des Bildes vorziehen. In der Therapie kann man dem Klienten etwa sagen: „Während Sie geredet haben, sah ich vor mir dieses Bild… Können Sie damit etwas anfangen?“ Die Wirkung dieser einfachen Intervention ist oft verblüffend.

In eine Geschichte gefasst:

„Woher kommen denn deine Gedichte?“, fragte man einen Poeten. Er fragte zurück: „Woher kommen die Träume? Sie steigen auf wie Blasen aus einem tiefen See, dessen Grund ich nicht kenne. Und die ich entdecke, bevor sie auf dem Spiegel zerplatzen, sind mein.“

(Die Geschichte stammt aus: S. Hammel, Der Grashalm in der Wüste)

Guten Morgen, mein Dorf!

Das haben mir einige Leute aus einem nordpfälzischen Dorf erzählt. Die eigenen Gerüchte aktiv streuen und sich anschließend über die Schwätzer amüsieren – das ist eine Möglichkeit, aus dem passiven Erleiden von Tratsch in die aktive Position zu kommen.

Er war der Pfarrer eines kleinen Dorfes weit draußen auf dem Land. Ein junger, gut aussehender Pfarrer, und er lebte allein. Die Menschen des Dorfes waren sehr an diesem Umstand interessiert. Eines Morgens stand er auf, öffnete das Fenster, hängte zwei Garnituren Bettwäsche heraus und trank gemütlich seinen Kaffee. Guten Morgen, mein Dorf! Schon hatte er Stoff für die nächste Predigt.

Körper, Psyche, Geist

Ein Theologe hat mich vor ein paar Tagen nach psychosomatischen Krankheiten gefragt. Was ist der Unterschied zwischen Körper und Psyche und Geist? Zu unterscheiden ist ja zwischen einem spirituellen und einem medizinisch-psychologischen Geistbegriff. Aber letztlich könnte sogar beides zusammenfallen. Ich habe dem Kollegen sinngemäß geantwortet:

Alle Psyche ist Teil des Körpers. Sie beruht auf der Wahrnehmung mit Augen, Ohren, Körpergefühl und allen Sinnen und auf der Verknüpfung der wahrgenommenen Inhalte zu einem komplexen System. Sie beruht auf einem Wechsel der Aufmerksamkeitsfokussierung zwischen aktueller, erinnerter und vorgestellter Wahrnehmung, das heißt, zwischen außen und innen, Wachheit und Trance, momentan erzeugter, erinnerter, erwarteter und beliebig konstruierter Wahrnehmung. Emotionen sind eine Verschmelzung von Körpergefühl mit imaginativen Wahrnehmungen und deren gedanklicher Verknüpfung.

Man kann aber auch umgekehrt sagen: Aller Körper ist Teil der Psyche, oder vielleicht sollte man hier sagen: des Geistes. (Allerdings ist es schwer möglich, hier zwischen Psyche und Geist zu unterscheiden.) Was wir vom Körper wissen, wissen wir durch den Geist. Wenn der Geist sich irrt, gibt es den Körper nicht, oder es gibt ihn ganz anders, als wir ihn erleben. Und wenn die Konstruktion, die der Geist vom Körper schafft, nur eine von Millionen Möglichkeiten ist, dann ist auch das, was wir über unsere körperliche Existenz meinen, nur eine von Millionen Arten möglicher Wirklichkeit.

Schießübung

Als ich ein Kind war, hat mir mein Großvater die folgende Geschichte erzählt:

„Zur Vorbereitung auf den Krieg machten wir Schießübungen. Einige Kameraden schossen so oft wie möglich ins Schwarze. Sie kamen an die Front. Die meisten von ihnen starben. Andere Kameraden schossen absichtlich daneben. Sie überlebten den Krieg.“

Ich erzähle die Geschichte manchmal Leuten, die sich durch ihr berufliches Engagement möglicherweise selber schaden. Man kann sie auch Menschen erzählen, die sich ritzen, und ebenso Leuten, die auf andere Art sich oder andere verletzen – körperlich oder seelisch. Dann enthält die Geschichte die Aufforderung an das Unbewusste, die längst bestehende Ambivalenz zwischen Verletzen und Nicht-Verletzen so zu regeln, dass man – wenn überhaupt – nur dem Anschein nach verletzt, ohne die Absicht zu verfolgen, zu treffen. In einigen Mobbingsituationen ergibt die Geschichte ebenfalls viel Sinn.

Aktuelle Seminare

Von Mittwoch bis Freitag halte ich auf Burg Fürsteneck bei Fulda (Hessen) das Seminar:

Wenn die Bilder laufen lernen – Hypnosystemische Metaphernarbeit, oder: „Das Leben als Film. Wie innere Bilder uns bestimmen – und wir sie.“ Das Seminar ist Teil der Systemischen Coaching-Intensivausbildung, die ich gemeinsam mit der Akademie Burg Fürsteneck und dem Institut für Systemische Beratung (ISB) Mainz durchführe.

Am Wochenende halte ich das dritte Seminar der Ausbildungsreihe „Hypnotherapie nach Milton Erickson“ in Otterberg. Dieses Mal haben wir zwei Live-Therapien mit Probanden zum Thema Migräne und zu Prüfungsangst. Letztes Mal hatten wir jeweils anderthalb Stunden mit Probanden zu Rauchentwöhnung und zu Gedächtnistraining. Man kann also sehr praktisch sehen und anschließend auswerten, wie Therapie mit Hypnose funktioniert. Der Grundkurs dauert 25 Tage und ist ausgesprochen übungsorientiert. Meines Wissens ist es in Deutschland die einzige Hypnotherapieausbildung im Bereich von Hypnosystemik bzw. Erickson’scher Hypnose, die für Angehörige aller heilenden, pflegenden und beratenden Berufe offen ist.

Weitere Seminare halte ich beim Milton-Erickson-Institut Heidelberg (Gunther Schmidt), beim ICHP in Mannheim (Institute of Clinical Hypnotherapy and Psychotherapy) sowie im Raum Bad Kreuznach und Bingen. Das Letztgenannte sind Seminare für Ärzte, die ich gemeinsam mit einem Arzt (Eugen Schippers) und einem Steuerberater und Betriebswirt (Patrick Weber) halte zur Frage: Wie gründe ich eine Privatpraxis?

Wer neugierig ist, schreibt mir am besten unter stefan.hammel@hsb-westpfalz.de.

Der König des Waldes

Die folgende Geschichte erzähle ich gerne Perfektionisten, Leuten mit Zwangsproblemen, mit einem starken Kontrollbedürfnis, Denkern und Grüblern. Auch für einige Menschen mit sexuellen Schwierigkeiten ist sie gut geeignet.

„Wir sind zu viele geworden“, sagten einst die Bäume des Waldes. „Wir brauchen einen, der über uns herrscht. Wir brauchen einen, der uns sagt, wo wir wachsen sollen und wie wir unsere Zweige ausbilden sollen. Wir brauchen einen, der uns sagt, wann wir im Frühjahr Knospen austreiben lassen und wann wir im Herbst das Laub bunt färben.“ Und sie wählten eine alte Eiche zu ihrem König. Obwohl nun Bäume recht langsam wachsen, hatte der König viel zu tun. Er musste jedem Baum sagen, wohin er welchen Ast wachsen lassen und wann welches Blatt entrollen sollte. Er musste entscheiden, wer wie viel Wasser aus dem Boden entziehen durfte, und – was noch schwieriger war – wer wie viele Nährstoffe zu sich nehmen durfte. Nach kürzester Zeit begann der ganze Wald unter Pilzen und Parasiten zu leiden, ein Teil trocknete ein und ein anderer litt an der Wurzelfäule. Die Bäume begannen aufeinander zu schimpfen und zu streiten. Der König beschimpfte sein Volk als ungehorsam, das Volk den König als unfähig und sie alle einander als Dummköpfe und gemeine Schurken.
An einem schönen Julitag – das Laub begann gerade zu fallen – dankte der König ab. Da waren alle Bäume froh. Sie feierten ein großes Fest. Und von Tag zu Tag wurde es besser mit ihnen.

Der Tanz der Dornen und der Messer

Eine Kollegin hat mir eine Anregung gegeben zu einer Geschichte für Menschen, die sich ritzen oder auf ähnliche Weisen selbst verletzen. Ich erzähle die Geschichte folgendermaßen.

Es gibt bei den Indianern die faszinierendsten Bräuche. Zum Beispiel: Bevor ein Mensch erwachsen wird, ist es nötig, bestimmte Rituale zu vollziehen. Die Ethnologen, die diese Völker erforschen, sprechen von Initiationsriten. Das sind nicht einfach bloß Mutproben, sondern es sind Bräuche, die die Tür öffnen in eine neue Stufe des Lebens. Im Leben der Menschen sind diese Bräuche wie eine Stufe, die sie überschreiten, um sich auf einer anderen, höheren Ebene wiederzufinden. Diese Riten sind eine eindrucksvolle Sache! Bei einem Stamm ist es so, dass die jungen Leute eine ganze Nacht lang tanzen. Dabei schlagen sich selbst mit langen, dornigen Ranken auf den Rücken. Sie ziehen fest an den Ranken, bis ihnen die ganze Haut in Fetzen von ihrem Rücken hängt und sie gemeinsam in ihrem Blut tanzen.

Nach diesem Tanz kommt ein zweiter Tanz, bei dem sie sich mit scharfen Messern Wunden in die Arme und Beine schneiden. Dann reiben sie sich gegenseitig ein: Erst mit dem Blut, das aus ihren Adern rinnt, danach mit Speichel, den sie einander auf die Wunden reiben, und zuletzt mit Salz.

Dann tanzen sie weiter, wilder noch als zuvor. Zuletzt sinken sie einander erschöpft in die Arme und schlafen, und schlafen, und schlafen. Im Traum sehen sie Bilder, die ihnen den Weg weisen in das Erwachsenenleben, das sich unterscheidet von dem Leben, das sie vorher geführt haben.

Sie gehen aus diesem Ritual gestärkt hervor. Noch mehrere Male werden sie besondere Initiationsriten zu bestehen haben, die sie in neue Lebensstufen führen. Aber das Ritual der Dornen und der Messer machen sie nur einmal. Eingeführt in die Welt der Erwachsenen, lassen sie von da an die vorige Zeit hinter sich. Sie gehören nun zu einem neuen Alter, das neuen Regeln folgt.

Die bestellte Krankheit

Neulich hat mir ein Arzt Folgendes erzählt:

„Um verschnaufen zu können und um einige Arbeiten zuhause zu erledigen, habe ich an meine Praxis ein Schild gehängt: ‚Wegen Krankheit geschlossen‘. Prompt bin ich jetzt krank geworden. Gestern habe ich das meiner Schwiegertochter erzählt. ‚Das kenne ich’, hat sie gesagt. ‚Ich werde auch jedes Mal krank, wenn du mir ein Gefälligkeitsattest ausstellst’.“

Ich musste lachen. „Dass du dieses Risiko eingehst, hätte ich dir auch vorher sagen können“, habe ich geantwortet. „Genau genommen hättest du es im Grashalmbuch lesen können.“ Da steht es so drin:

„So, wie die Wirklichkeit sich alle Tage in Erzähltes verwandelt, so verwandelt sich auch tagtäglich das Erzählte, oder viel davon, jeden Tag in neue Wirklichkeit. Darum ist es wichtig, was du dir anhörst und was du erzählst. Und darum ist Ehrfurcht vor den Geschichten so nötig – vor ihrer Kraft! Wenn du anderen etwas erzählen willst, musst du wissen, dass deine Geschichten Leben retten können und Leben zerstören.“ (S. Hammel, Der Grashalm in der Wüste, S. 58)

Oder auch, an anderer Stelle:

Mia war beeindruckt von den vielen Erzählungen, die sie am Hofe hörte. Am meisten aber beschäftigte sie noch immer die Geschichte vom Geschichtenerzähler.  „War denn der Erzähler nun wirklich vergesslich geworden?“, wollte sie wissen. „Und war er am Anfang wirklich krank oder tat er nur so?“ „Womöglich wurde er auch krank, weil er so tat, als sei er es“, gab Sansibar zu bedenken. „Aber ich glaube, dafür war dieser Mann zu klug. Ich fürchte, dass wir dir auf diese Frage keine wirkliche Antwort geben können. Es ist nämlich die Frage, was Wirklichkeit in Wirklichkeit ist. Das erinnert mich an die Geschichte von Georg und dem Buch…“:

„Wo sind denn die Geschichten, wenn ich das Buch zuklappe?“ fragt Georg seinen Vater. „Im Buch.“ „Aber Andreas liest dasselbe Buch. Und bei ihm wohnt der Baron in einer alten Burg und bei mir in einem schönen Schloss. Wenn es aber doch dasselbe Buch ist…“ „Die Bilder in euren Köpfen sind halt verschieden.“ „Und die Bilder entstehen im Kopf?“ „Ja.“ „Und die Geschichten bestehen dann aus den Bildern im Kopf.“ „Ja.“ „Warum meinst du dann, die Geschichten wären in dem zugeklappten Buch?“

Sansibar fuhr fort: „Ob die Geschichten nun in uns sind, oder ob sie zwischen uns und den Dingen entstehen, und ob sie auch dann noch da sein werden und etwas bedeuten, wenn kein Mensch mehr über diese Erde wandelt, das ist ein alter Streit unter den Gelehrten. Wenn du lernen willst, Geschichten zu erzählen, brauchst du dich jedoch nicht gar zu viel mit solchen Fragen aufhalten. Doch soviel solltest du wissen, dass nicht die Welt der Märchen eine Erfindung aus unserer Welt ist, sondern unsere Welt eine Erfindung aus der Welt der Märchen.“ (S. Hammel, Der Grashalm in der Wüste, S. 48)

Wehe, wenn sich Lügenmärchen auf den Heimweg in die Wirklichkeit machen!

Ich komme wieder

Neulich habe ich in der Klinik eine Frau getroffen, die ich kannte. Ich wusste nicht, dass sie im Krankenhaus war und war überrascht, ihr zu begegnen. „Gehen Sie doch einmal zu Frau Seiberth“, hatte die Schwester gesagt. „Sie ist gestern somnolent hier eingeliefert worden. Sie liegt im Sterben.“ Mehrere Male hatte ich die Frau zuvor getroffen. Wir hatten uns gemocht. Als ich diesmal an ihr Bett kam, reagierte sie nicht. Sie lag im Koma, ihr Blick ging ins Leere. Jeder Atemzug war begleitet von einem hustenden Geräusch. Ich wusste, dass Frau Seiberth ein religiöser Mensch war. Ich legte die Hände auf ihren Arm. Langsam und ruhig, mit langen Pausen im Rhythmus ihres Atems, trug ich den Psalm vom „Guten Hirten“ vor. Ihr Atem wurde ruhiger, und das hustende Geräusch verstummte. Doch bei den Worten „trösten mich“ kam das Husten wieder. Ich wiederholte diese Worte so lange in ruhigem Tonfall, bis das Husten wieder aufhörte. Dann setzte ich den Psalm fort. Als es hieß: „im Angesicht meiner Feinde“ wiederholte sich der Vorgang: Ich sprach die Zeile so lange mit weicher, ruhiger Stimme, bis das Husten verschwand und sie wieder ruhig atmete. Bei der Zeile: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang“ wurde ihr Atem noch ruhiger. Ich wiederholte auch diese Stelle viele Male, bis ihr Atem sehr ruhig ging. Schließlich beendete ich den Psalm. „Ich möchte mich  von Ihnen verabschieden“, sagte ich, und Frau Seiberth hustete wieder. „Ich komme wieder, ich komme wieder, ich komme wieder, ich komme wieder, ich komme wieder“, sagte ich, bis ihr Atem wieder ganz ruhig war. Am nächsten Tag wiederholte ich das Ritual. Diesmal ging ihr Atem die ganze Zeit ruhig. Nur bei der Ankündigung des Abschieds kam wieder das hustende Geräusch. „Ich komme wieder, ich komme wieder, ich komme wieder“, sagte ich, und ihr Atem wurde sanft und geschmeidig. Als ich Frau Seiberth am dritten Tag besuchte, kam ich etwas später als sonst. Am Krankenbett traf ich ihren Sohn. Er sagte: „Vor einer Stunde ist sie verstorben“.

Warzenmittel

Vor einiger Zeit sah ich, wie meine Nichte mit irgendeinem Kosmetikutensil ihre Finger bearbeitete. „Was machst du da?“, fragte ich. „Ich bestreiche meine Warze mit Nagellack“, erhielt ich zur Antwort. „Hilft das?“, wolle ich wissen, und sie sagte: „Beim letzten Mal hat es funktioniert. Ich stelle mir vor, es ist das Mittel aus der Apotheke, das meine Freundin benutzt.“ Zwei Monate später fragte ich, was denn aus ihrer Warze geworden sei. „Welche Warze?“, fragte sie zurück.

Einige Ärzte, die ich befragte, meinen, es handele es sich um einen suggestiven Effekt, und nicht um eine pharmakologische oder physikalische Wirkung. Ich stimme dieser Auffassung zu, da ähnliche Methoden auch ohne Anwendung eines realen Mittels die selbe Wirkung haben können. Bei dieser Behandlungsweise begünstigt ein Placeboeffekt sowie das „Analoge Markieren“ (Priorisieren, nonverbal als Vorrangig festlegen) der Zielsetzung das Eintreten der suggerierten Wirkung zusätzlich.