Gestern habe ich in der Klinik eine Frau getroffen, die zeigte mir nach der Begrüßung einen Butterkeks auf ihrem Nachttisch. „Das ist meine Torte. Ich habe eine Torte bestellt und habe das hier bekommen. Jetzt habe ich beschlossen: Das ist meine Torte.“ Ich war von diesen Sätzen merkwürdig berührt. Mir gefiel die Torte der Frau. Vor meinem inneren Auge sah ich eine kleine Kerze darauf brennen. Erst zuhause fiel mir ein, was mir die Frau danach an erlittenem Unrecht berichtet hatte, und ich verstand, dass sie nicht über das Gebäck, sondern über ihr Leben gesprochen hatte.
Workshop: Geschichten in der Hypnotherapie
Für diejenigen, die meine Arbeitsweise in einem Schnuppermodus einmal persönlich kennenlernen möchten… am kommenden Wochenende halte ich für das Institute of Clinical Hypnotherapy and Psychotherapy (ICHP Deutschland) zweimal einen eintägigen Workshop: Metaphern und Geschichten in der Hypnotherapie – Wie man individuell passende Geschichten findet und erfindet und wie man sie therapeutisch wirksam erzählt. Der Workshop findet am kommenden Samstag, dem 14.3. und am Sonntag dem 15.3., jeweils von 10.00 – 18.00 Uhr statt. Für ICHP-externe Teilnehmer kostet er 80,00 Euro (sofern noch Plätze frei sind). Tagungsort ist das NH-Hotel in Hirschberg bei Heidelberg. Den Ausschreibungstext, weitere Infos und eine Anmeldemöglichkeit findet ihr auf der Seite des ICHP Deutschland.
„Aus Rosen Scheiße machen“
Vorhin habe ich ein Hypnotherapieseminar gehalten. In diesem Rahmen habe ich erklärt, was ein Reframing ist. „Man kann alles wertvoll machen, wenn man es recht betrachtet. Die Familientherapeutin Virginia Satir nannte das ‚Aus Scheiße Rosen machen‘„, sagte ich. „Lasst uns dazu gleich einmal eine Übung dazu machen…“ „Moment“, sagte eine Teilnehmerin, „ich muss auf die Toilette“. „Dass ihr das ausgerechnet nach diesem Satz einfällt“, meinte ich. „Aber wir hören und reden ja immer auf mehreren Ebenen, metaphorisch und wörtlich.“ Erst jetzt bemerkte ich, was die Wahl meiner Worte geleitet hatte: Vor mir auf dem Tisch stand ein großer Strauß Rosen.
Bücher und Seminare – Infomaterialien
Die neuen Flyer sind hereingeflogen. Wer also von mir gerne Infomaterialien möchte zum „Handbuch des therapeutischen Erzählens“ oder zur Systemischen Coachingausbildung „Auf den Punkt gebracht“ auf Burg Fürsteneck bei Fulda“ oder zu den hypnotherapeutischen und hypno-systemischen Seminaren in Kaiserslautern, Heidelberg, Mannheim und Chemnitz, der kann mir eine kurze Mail schicken, und dann bekommt er Infos zugesandt. So einfach geht das…
Umzug
Ich ziehe um. Mit Sack und Pack, mit Institutsgepäck und allem privaten Hab und Gut. Aber nicht sehr weit. Sieben Kilometer von hier, in Kaiserslautern, im Ortsteil Morlautern ist die neue Domäne meines Schaffens. Dort habe ich die Möglichkeit gefunden, ein Haus zu erwerben, das Platz bietet für Seminarräume, Privaträume, und im Sommer draußen sitzen – für Seminargruppen und für mich.
Die neuen Adressdaten sind:
Institut für Hypno-Systemische Beratung
Stefan Hammel
Kieferberg 25
67659 Kaiserslautern
06 31 – 370 20 93
Die neue Adresse gilt ab Ostern… Ende April halten wir dort schon das Abschlusseminar der Ausbildungsreihe „Hypnotherapie nach Milton Erickson“, dann sicher noch etwas improvisiert zwischen ein paar Kisten. Ab September finden dann dort regelmäßig die Seminare der Reihen „Hypnotherapie nach Milton Erickson“ und „Therapeutisches Geschichtenerzählen“ statt.
Die Wüste
Einmal die Wüste zu erleben, die riesige weite Sahara, das war sein Traum. Jetzt hatte er sich diesen Traum erfüllt. Mit Flugzeug, Bus und Jeep war er dorthin gekommen, in irgendein bedeutungsloses Dorf, das er sich auf der Landkarte ausgesucht hatte, irgendwo am Rande der Sahara. Und er wusste: Dahinter kommt nichts mehr. Keine Straße, keine Siedlung, keine Quelle. Nur Sand, Steine, Felsen. Was ihn eigentlich dahin gezogen hatte, wusste er nicht. Eine Sehnsucht, aus der Tiefe seiner Seele. Vielleicht war es das, vielleicht war er zu lange von zu vielen Menschen umgeben gewesen, zuviel Unruhe, zu viele Stimmen, die alle etwas von ihm wollten. Auf der Arbeit, in der Nachbarschaft, die Familie zuhause, alle zerrten sie an einem: Könnten Sie nicht… würdest du bitte. Und nun: Stille, nichts und niemand um ihn herum. Weiterlesen
Blick in den Garten
„Was für wunderschöne Blumen wir haben“, sagte Frau Hinze. „Es ist schrecklich! Das Unkraut erstickt alles“, sagte ihr Mann. Sie sprachen von demselben Garten.
Gesagt – getan?
Im Büro einer Freundin las ich vor vielen Jahren einen Spruch, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging, obwohl ich mir den genauen Wortlaut gar nicht hatte merken können. Seinem Sinn nach aber beschäftigte mich der Spruch weiter. Wir hatten beide pädagogisch mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Uns beschäftigte, was wir als lehrende oder begleitende Personen dazu beitragen können, dass sich Menschen gut entwickeln. Heute habe ich die Worte in einer Notiz aus früheren Jahren wiedergefunden. Sie lauten so:
Gesagt ist noch nicht gehört.
Gehört ist noch nicht verstanden.
Verstanden ist noch nicht akzeptiert.
Akzeptiert ist noch nicht gewollt.
Gewollt ist noch nicht getan.
Getan ist noch nicht beibehalten.
Webtipp: Die Anstalt der Kuscheltiere
Ein schönes psychotherapeutisches Spiel, bei dem auch Hypnose zur Anwendung kommt, ist „Die Anstalt der Kuscheltiere“ auf der Seite von „Paraplüsch“. Bei dem Spiel geht es darum, von ihren Besitzern traumatisierte Plüschtiere zu therapieren. Dazu wird ein aufdeckender Ansatz gewählt. Wenn die Spieler den Tieren eine geeignete Therapie anbieten, können diese immer mehr bisher verdrängte traumatische Erinnerungen zulassen und verarbeiten. Am Ende sind Ursprung und Wirkung ihrer posttraumatischen Belastungsstörung geklärt, und die Tiere können dank dem Engagement der Spieler wieder ein normales Leben führen. Das Spiel orientiert sich an einem freudianisch-psychoanalytischen und methodisch integrativen Ansatz. Das Wichtigste aber ist: Es macht Spaß! Vielen Dank an meine Kollegin Alexandra Spitzbarth, die mich auf dieses Spiel hingewiesen hat!
Warst du heute schon besonders?
Mit einer Kollegin habe ich mich gerade über einen Arzt unterhalten, den wir beide kennen. Die Kollegin sagte: „Immer wieder, wenn ich ihn treffe, stellt er mir die selbe Frage: ‚Warst du heute schon besonders?‘ Er hat mich das schon so oft gefragt: ‚Warst du heute schon besonders?‘ Und wenn ich ihn inzwischen treffe, dann denke ich schon ganz von selbst, bevor er mich noch fragt: ‚Warst du heute schon besonders?'“