Das Interview bei „Kaffee oder Tee“

Heute war ich bei „Kaffee oder Tee“ in Baden-Baden zu einem Interview über Hypnose. Ich denke, es ist ein schönes Gespräch geworden.
Für die, die es sich nicht live anschauen konnten und doch daran interessiert sind, gibt es den Beitrag hier noch einmal zum Nachsehen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Zuschauen!


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Beitrag zu Hypnose in „Kaffee oder Tee“

Morgen, am Dienstag, dem 24.5., bin ich eingeladen, bei „Kaffee oder Tee“ (SWR-Fernsehen) um ca. 16.50-17.00 Uhr etwas zu Therapeutischer Arbeit mit Hypnose zu sagen. Die Sendung wird live aufgezeichnet. Immer ein bisschen gruselig. Da kann ich auf dem Hinweg nach Baden-Baden schon mal Selbsthypnose gegen Lampenfieber üben.

Falls es Möglichkeiten gibt, das Interview hinterher im Netz oder in einer Wiederholungssendung nachzusehen, stelle ich die Info dazu in den nächsten Tagen hier ein.

Fersensporn

Eben habe ich mit einem befreundeten Arzt telefoniert. „Ich habe deine Methode verwendet mit den Körperteilen, die miteinander kommunizieren“, hat er gesagt, „das war sehr schön“. „Welche Methode mit den Körperteilen?“ „Ich hatte eine Patientin mit einem schmerzhaften Fersensporn auf beiden Seiten. Sie ist Trainering für Marketingseminare oder so etwas ähnliches. Nachdem ich sie behandelt habe, hat nur noch die eine Seite weh getan. Ich habe ihr gesagt: ‚Wenn der Fuß, dem es gut geht, der Ausbilder wäre und der andere der Schüler, was würden Sie miteinander besprechen?‘ Lassen Sie die beiden doch mal miteinander darüber sprechen, wie der eine Fuß das hingekriegt hat, dass es nicht mehr wehtut und wie der andere Fuß das von ihm lernen kann!“ Die Frau hat mich irritiert angeguckt und nichts geantwortet. Heute kam sie wieder und hat gesagt: ‚Ich muss sagen, ich fand Ihren Vorschlag schon sehr eigenartig. Dann habe ich das beim Spazierengehen ausprobiert, die beiden Füße sich miteinander unterhalten zu lassen. Danach ist es tatsächlich besser geworden. Ich fand das komisch, aber es hat funktioniert.‘ „.

Die Methode stammt allerdings auch nicht von mir. Ich habe sie von Rosemarie Dypka aus Hamburg, die mir erzählt hat, dass sie immer wieder überraschende Ergebnisse erzielt hat, wenn sie die Klienten gebeten hat, die Körperteile auf der „kranken“ und der g“gesunden“ Seite miteinander ins Gespräch zu bringen. Sinngemäß hat sie gesagt: „Bei Symptomen auf nur einer Körperhälfte kann man die Körperhälften miteinander sprechen lassen, damit die Seite, der es besser geht, der anderen etwas beibringt!“

Qué es hipnosis?

Mein Schweizer Kollege Hans Egli hat eine spanische Übersetzung der MP3 unter dem Titel „Was ist Hypnose?“ angefertigt, wofür ich ihm sehr herzlich danke! Hans Egli lebt und arbeitet seit vielen Jahren als Psychologe in Mexiko und verwendet die MP3 zu Demonstrationszwecken für Menschen, die an Hypnose und Hypnotherapie interessiert sind. Er verwendet sie gerne auch für Leute, die skeptisch sind, ob sie „hypnotisierbar“ seien oder die, verunsichert durch die Showhypnose, Aufklärung über den therapeutischen Hypnoseansatz wünschen. Die deutsche Fassung der MP3 findet sich bei den Downloads auf dieser Seite unter dem Titel „Was ist Hypnose?“.

El siguiente audio en mp3 dura aproximadamente 17 minutos y usted puede bajarlo sin costo a su computadora. Para escucharlo póngase cómodo y procure que nada le interrumpa, ni el teléfono ni nadie. Al escuchar el audio ponga atención al efecto que ejerce sobre su cuerpo y su mente. En esa breve presentación hipnótica se trata de llamar su atención a los fenómenos naturales del trance. Lo único que se le sugiere en esa demostración de hipnosis es que sea feliz.

Le deseo que disfrute la experiencia!

Autor: Stefan Hammel 

Traducción y adaptación al español: Hans Egli 

Erickson-Geschichten XI (Tinnitus und Stille)

Erickson erzählt: Ich gebe dir eine Geschichte, damit du es besser verstehst… wir lernen nämlich Dinge auf eine sehr ungewöhnliche Art, auf eine Art, von der wir nichts wissen. In meinem ersten Collegejahr kam ich an einer Kesselfabrik vorbei. Die Arbeiter waren an zwölf Kesseln gleichzeitig beschäftigt, und sie waren in drei Schichten eingeteilt. Und diese pneumatischen Hämmer schlugen unablässig auf das Metall und trieben Nieten in die Kessel. Ich hörte den Lärm und wollte herausfinden, was es war. Nachdem ich erfuhr, dass es eine Kesselfabrik war, ging ich hinein und konnte darin niemanden reden hören. Ich konnte sehen, wie die verschiedenen Angestellten Gespräche führten. Ich konnte sehen, wie sich die Lippen des Vorarbeiters bewegten, aber ich konnte nicht hören, was er zu mir sagte. Er hörte, was ich sagte. Ich bat ihn nach draußen, damit ich mit ihm reden könnte. Und ich bat ihn um Erlaubnis, meine Decke mitzubringen und dort für eine Nacht auf dem Boden zu schlafen. Er dachte, mit mir stimmt etwas nicht. Ich erklärte, Weiterlesen

Lautstärkeregler

Sie liebte es, in die Disco zu gehen. Wenn ihre Eltern sie abholten, wunderten sie sich jedes Mal: „Wie kannst du es aushalten bei dem Krach?“ Doch sie wusste: Laut ist die Musik nur am Anfang. Schon bald ist das Laute nicht mehr laut. Das Ohr stellt die Lautstärke nach.
Sie liebte es, abends im Bett noch leise Radio zu hören. Zwar hatten ihr die Eltern das verboten, wenn sie am nächsten Tag Schule hatte, doch stellte sie das Radio so leise ein, dass sie fast nichts mehr hörte. Sie wusste: Leise ist die Musik nur am Anfang. Schon bald ist das Leise nicht mehr leise. Noch mehrere Male kann sie das Radio noch leiser stellen, und immer noch hört sie alles genau. Denn das Ohr stellt die Lautstärke nach.

Mentale Spiele V

Langeweile? Vergeht die Zeit im Kriechtempo?

Bekannt ist, dass die empfundene Zeit sich von der gemessenen oft stark unterscheidet; sie kann langsamer oder schneller vergehen. Es macht einen Unterschied, ob man einen „langweiligen“ Vortrag hört oder ein „kurzweiliges“ Spiel spielt. Bekannt ist auch, dass Menschen in Trance ein ganz anderes Zeiterleben haben als im Wachzustand. Meistens unterschätzen sie die verstrichene Zeitspanne erheblich; man bezeichnet das Trancephänomen als „Zeitverzerrung“. Bekannt ist schließlich auch, dass Menschen während eines Unfalls oder bei einer anspruchsvollen schnellen Tätigkeit das Geschehen erleben, als verlaufe es in Zeitlupe. Vielleicht habt ihr aber auch schon einmel die Wolken, eine Schnecke, den Sonnenuntergang oder Mondaufgang so lange betrachtet, bis die Bewegungen euch immer schnellerzu werden schienen. Zeiterleben wird psychisch reguliert.

Heute hatte ich ein Gespräch mit einem Mann, der ganz langsam redete. Immerzu suchte er nach Worten und viele seiner Sätze kamen nie zu einem Ende. Der Mann konnte nichts dafür, aber ich wurde sehr ungeduldig beim Zuhören. Seine Langsamkeit machte mich rasend. So stellte ich mir einen Drehschalter vor, mit dem ich die Geschwindigkeit meines Zeiterlebens einstellen konnte. Innerhalb von kaum einer Minute schien mir der Mann in einer ganz normalen Geschwindigkeit zu sprechen. Er war überhaupt nicht mehr langsam, und meine Ungeduld war verflogen. Der Hypnotherapeut Milton Erickson hat auf diese Art rhythmisch auftretende Schmerzen wie etwa pulsierende Kopfschmerzen behandelt: Man übt den Gebrauch des Zeitschalters ein und stellt die Geschwindigkeit der Zeit in den Schmerzphasen auf „sehr schnell“ und in den angenehmen Zeiten auf „langsam“. Übrig bleiben überwiegend angenehme Zeiten.

Trancephänomene

Vor einigen Monaten habe ich im Wikipedia-Artikel „Hypnose“ die Einleitung zum Absatz „Trancephänomene“ geschrieben, die sich seither unverändert gehalten hat. Für methodisch Interessierte hier noch einmal der Text.

Im Verlauf einer Trance können unterschiedliche Phänomene auftreten. Klassische Trancephänomene sind Weiterlesen

Was ist Hypnotherapie nicht?

Über Hypnose und Hypnotherapie gibt es viele Legenden…

  • Hypnotische Trance ist kein abnormer Zustand, sondern vergleichbar der Verfassung, in der wir uns beim Lesen eines interessanten Buchs oder beim Betrachten eines Kinofilms befinden.
  • Hypnose ist auch kein willenloser Zustand, und der Hypnotiseur hat keine unumschränkte Macht über den Hypnotisanden. Der Hypnotiseur verstärkt Tendenzen, die im Hypnotisanden bereits angelegt sind.
  • Das Risiko, aus einer Hypnosesitzung nicht mehr aufzuwachen, besteht nicht. In sehr seltenen Fällen geht die Hypnose in einen Schlaf über, der mit dem normalen Erwachen endet.
  • Hypnotische Zustände werden oft nicht als solche wahrgenommen, da eine leichte Trance mit dem normalen „Tagträumen“ vergleichbar ist. Geistig-seelische Extremerlebnisse lassen sich in Trance zwar erzeugen, sind aber nicht die Regel und für die Therapiearbeit meist nicht relevant.
  • Hypnotische Zustände werden definitiv nicht durch einen hypnotischen Blick oder ein mystisches Persönlichkeitsmerkmal des Hypnotisierenden erzeugt.
  • Das weitgehende oder vollständige Vergessen der in Trance gehörten Inhalte ist eher die Ausnahme als die Regel.

Zeitverzerrung

Vorhin hat mir jemand unter dem Betreff „Hypnose“ eine E-Mail geschrieben:

„Hallo Stefan, du wirst mir langsam etwas unheimlich. Das ganze ist ja hochgradig gefährlich 🙂 Habe gerade das Trance-mp3 angehört. Mein Verstand und Gefühl sträubt sich erheblich gegen die Vorstellung, dass das 16 Minuten gewesen waren. Allerdings traue ich weder dir noch den Kricks oder wer auch immer das mp3 digitalisiert hat zu, eine Manipulationsmöglichkeit zur Anzeige der abgespielten Zeit mit eingebaut zu haben. hmmmmmmm…….“

Da kann ich nichts dafür, und meine Webtechniker auch nicht: Zeitverzerrung ist ein Trancephänomen. Die gefühlte Zeit ist in Trance kürzer als die gemessene Zeit Weiterlesen