Trancephänomene

Vor einigen Monaten habe ich im Wikipedia-Artikel „Hypnose“ die Einleitung zum Absatz „Trancephänomene“ geschrieben, die sich seither unverändert gehalten hat. Für methodisch Interessierte hier noch einmal der Text.

Im Verlauf einer Trance können unterschiedliche Phänomene auftreten. Klassische Trancephänomene sind:

  • Zeitverzerrung (verlangsamte oder beschleunigte Zeitwahr- nehmung)
  • erhöhte Suggestibilität und Lernfähigkeit
  • Aufhebung gedanklicher Beschränkungen
  • vernetztes Denken (gleichzeitige Verarbeitung von Inhalten auf mehreren Ebenen)
  • positive und negative Halluzination (nicht Vorhandenes wahrnehmen oder Vorhandenes nicht wahrnehmen)
  • Amnesie und Hypermnesie (Fehlendes und erhöhtes Erinnerungsvermögen)
  • Altersregression und -progression (Wiedererleben einer früheren Lebensalters bzw. Imagination eines zukünftigen Zustands)
  • veränderte Körperwahrnehmung in Form von Analgesie, Anästhesie, Hyper- oder Hyposensitivität (Schmerzfreiheit, Gefühllosigkeit, verringerte oder erhöhte Empfindlichkeit)
  • ideomotorische Bewegungen (unwillkürliches Zucken, Armlevitation, automatisches Schreiben, u.a.m.)
  • Katalepsie (Körperstarre) bzw. Hyper- oder Hypotonie (erhöhte oder verringerte Muskelspannung)
  • Dissoziation (Abkoppelung) und Assoziation (Neuverknüpfen, Ankern) von Sinneswahrnehmungen, Emotionen, Wissens- und Vorstellungsinhalten, Erinnerungen sowie einzelnen körperlichen und seelischen Funktionen.

Zu unterscheiden ist eine teilweise Dissoziation, bei der das abgekoppelte körperliche bzw. geistig-seelische Erleben als fremd wahrgenommen wird und eine völlige Dissoziation, bei der es nicht mehr wahrgenommen bzw. erinnert wird (Amnesie, Zahlenblock, Anästhesie, Induktion vorübergehender Unfähigkeit von Sehen, Hören, Sich-bewegen, etc.)

Charakteristisch für den Trancezustand sind vegetative Ver- änderungen von:

  • Atem (Entspannungstrance: langsamer, flacher)
  • Muskelspannung (geringer oder höher)
  • Herzschlag (meist langsamer) und Blutdruck (meist niedriger)
  • Bewegungen (seltener, geringer, zeitverzögert, leicht ruckartig).

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