Radiointerview zum „Stühlespiel“

Heute abend, am 23. März, um kurz nach 19.00 Uhr gestaltet Wolfgang Grün von Radio Dreyeckland ein Interview mit mir zum Therapeutischen Modellieren, auch bekannt als „Stühlespiel“. Anlass für das Gespräch ist das Erscheinen des Buches „Das Stühlespiel“ beim Klett-Verlag im Vergangenen Jahr. Wer Lust hat, das Interview zu hören, findet es (außer im Radio) als Livestream unter auf der Seite von Radio Dreyeckland. Wer es zu dieser Zeit nicht hören kann, findet es in den nächsten Tagen auf der Webseite des Senders bzw. später in deren Archiv.

Viel Spaß allen Mithörern!

Das Stühlespiel

Seit einigen Wochen ist nun „Das Stühlespiel“ auf dem Büchermarkt. Ich mag das Buch gerne. Es ist ein radikales Buch. Es zeigt, wie eine schnelle, sanfte, sichere und nachhaltige Therapie funktionieren kann, die auch dann wirkt, wenn die Lage hoffnungslos und verfahren scheint, wenn die Symptome seit langer Zeit bestehen und wenn zunächst weder der Therapeut verstehen, wie das Problem entstanden ist. Diese Arbeit – oder eben dieses Spiel – kann auch mit Paaren, mit Familien, mit Teams oder in der Selbsttherapie eingesetzt werden. Auf den ersten Blick halten es viele für eine Teile- oder Aufstellungsarbeit, aber es geht nicht um „Teile“, sondern um personifizierte Lebensmöglichkeiten. Ich würde das Verfahren als eine wache Form von Hypnose beschreiben. Das „Stühlebuch“ zeigt, wie wir einschränkende Lebensoption  aus uns hinaussetzen und chancenreiche Lebensoption  in uns hereinholen und mit uns identifizieren können, so dass wir belastendes Leben, das wir für ein Teil von uns hielten, hinter uns lassen und befreites Leben, das wir gar nicht für möglich hielten, zu unserem Ich werden lassen. Das Buch „Das Stühlespiel“ veranschaulicht das therapeutische Vorgehen, seine Hintergründe und Variationsmöglichkeiten anhand von Fallbeispielen, mit lebendigen Dialogen und vielen Illustrationen.

Der Kreuz-Verlag, bei dem das Buch erschienen ist, schreibt: „Stefan Hammel stellt das ‚Stühlespiel‘, eine neue, radikal wirksame psychotherapeutische Methode, vor, die man jedoch ebenso im Selbstcoaching anwenden kann. Mithilfe von Stühlen, die sinnbildlich für unsere verschiedenen Lebensmöglichkeiten stehen, lassen sich Belastungen wie Grübeln, Misstrauen oder Trauer besser erkennen. Eigene Stärken können dadurch gefestigt und neue Ziele wieder in Angriff genommen werden“

Wer Lust hat, das Buch und die darin beschriebene therapeutische Methode kennenzulernen – die bibliographischen Daten sind:

Stefan Hammel (2015): Das Stühlespiel. Eine neue, radikal wirksame psychotherapeutische Methode. Freiburg, Kreuz.

206 Seiten, 24,99 Euro in Deutschland, ISBN 978-3-451-61259-6

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Die Angst auf der Bande

Eine Seminarteilnehmerin, die als Trainerin für Reitsport und im Heiltherapeutischen Reiten ausgebildet ist, erzählte mir von einer Frau, die sich nach jahrzehntelanger Pause sehnlich wünschte, wieder zu reiten und vor allem auch zu galoppieren, die aber zugleich große Angst davor hat. Die Reitschülerin berichtete, dass sie einmal vom Pferd gefallen sei, daran müsse sie nun denken. Als sie im Schritt an der Longe ritt, schlug die Lehrerin ihr vor etwas sehr Ungewöhnliches, ein bisschen Verrücktes zu probieren. Sie fragte: „Wie sieht denn die Angst, die du vor dem Angaloppieren hast, aus?“ „Sie guckt sehr streng, sie ist schon etwas älter und sie schüttelt den Kopf, wenn ich an Galopp denke“. „Da kannst du froh sein, eine so gute Aufpasserin zu haben, die dich davor beschützen will, etwas Dummes zu unternehmen!“. Die Reiterin strahlte: „So habe ich das noch gar nicht gesehen!“ „Die Angst will dich beschützen. Sie wird aber im Moment nicht wirklich gebraucht, weil ich ja da bin und du auch an der Longe bist. Wohin in der Halle kannst du die Angst denn setzen?“ Die Reiterin überlegte eine Weile und sagt: „Da auf die Bande!“ „Wie guckt denn die Angst dich an?“ „Sie sieht nicht froh aus, ist aber auch neugierig und interessiert.“ „Und wie fühlst du selbst dich jetzt, als Reiterin ohne Angst in dir, da die ja jetzt auf der Bande sitzt?“ „Ja, ich kann jetzt angaloppieren“, sagte die Reitschülerin, und ohne dass die Lehrerin etwas unternahm, galoppierte sie das Pferd an, strahlte begeistert und rief: „Das geht ja wirklich!“ Sie reitet das Pferd seitdem frei auch im Galopp und setzt ab und zu noch „eine kleine Angst“, wie sie es nennt, auf die Bande.

(Vielen Dank an Ursel Kübler…)

Die Ausbildung „Therapeutisches Erzählen“ auf 16 DVDs

31489_0Die 12tägige Ausbildung „Therapeutisches Erzählen“ beim Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern ist im Frühjahr von Auditorium Netzwerk gefilmt worden. Die Seminare sind dort jetzt einzeln oder als Komplett-Set erhältlich. Die Seminare kosten einzeln (je 4 DVDs) 57 €, alle vier Seminare zusammen (16 DVDs, 50 Stunden Dokumentation) gibt es zum Vorteilspreis für 182 € zuzüglich Porto.

Die DVDs können bei Auditorium Netzwerk oder bei mir erworben werden. Die Videodokumentation der Seminarreihe wird von Auditorium so angekündigt:

„Therapeutisches Erzählen ist ein zentraler Bestandteil von Hypnotherapie, Systemtherapie und vielen anderen Beratungsformen. Der Einsatz von Metaphern- und Beispielgeschichten ist aus dem alten Orient bekannt und ist bis heute eine der effektivsten Weisen, die Beratung und Therapie zu gestalten. Die Geschichten werden vom Berater erzählt oder vom Klienten eingebracht und vom Berater neu gedeutet, oder sie werden von den Gesprächspartnern gemeinsam entwickelt. Nur, wie entdecke ich eine nützliche Geschichte und wie erzähle ich sie? Die Ausbildung „Therapeutisches Erzählen“ von Stefan Hammel vermittelt Techniken und Haltungen, um individuelle Geschichten für Beratung und Therapie spontan zu entwickeln und sie therapeutisch wirksam zu erzählen.
Die Reihe besteht aus vier dreitägigen Seminaren.

In Seminar 1 lernen Sie, wie man…
• therapeutische Geschichten für Klientinnen und Klienten findet
• jederzeit Beispielgeschichten für einzigartige Lebenssituationen erfindet
• Erzählungen therapeutisch wirksam formuliert und ins Gespräch einbettet
• Problemmetaphern von Klienten in Lösungsmetaphern umwandelt, die sie unwillkürlich in ihre Wirklichkeit reintegrieren
• Mit dem Klienten innere Trickfilme gestaltet, die sein Problemerleben radikal transformieren

In Seminar 2 lernen Sie, wie man…
• motivierende, warnende, Such- und Lernhaltungen aktivierende Geschichten aufbaut
• innere Filme gestaltet, die Ressourcen miteinander, mit dem Ich des Klienten und dem Problem verknüpfen
• innere Filme gestaltet, die Probleme voneinander, vom Ich des Klienten und von unguten Vermischungen mit Ressourcen trennt
• klassische Strukturen von Lösungsgeschichten so präsent haben, dass Sie aus allem eine Geschichte machen können
• die eigenen Lebensgeschichten des Klienten und des Therapeuten nutzt

In Seminar 3 lernen Sie, wie man…
• mit Seilen und Symbolen Landkarten gestaltet, die der Klient vom Problem- zum Lösungserleben verändern kann
• mit Landkarten Coaching, Paar- und Kindertherapie gestaltet
• imaginierte Landschaften zur Anamnese nutzt
• imaginierte Landschaften zur Therapie körperlicher, seelischer und sozialer Probleme nutzt
• Lebensgeschichten des Klienten neu erzählt

In Seminar 4 lernen Sie, wie man…
• Geschichtenerzählen und Hypnose kombiniert
• Landschaften und Landkarten nochmals ganz anders nutzt
• Beim Erzählen mit dem Körpergefühl und den Körperreaktionen des Klienten arbeitet
• Geschichtenerzählen und Therapeutisches Modellieren („Stühlespiel“) verknüpft
• veränderungswirksame Geschichten schreibt und verfeinert

Stefan Hammel, geb. 1967, ist systemischer Familientherapeut, Hypnotherapeut nach Milton Erickson und evangelischer Klinik- und Psychiatrieseelsorger. Er ist Leiter des Instituts für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern und leitet Seminare zu therapeutischem Erzählen, Utilisation, Arbeit mit Implikationen, Erickson’scher Therapie und Hypnosystemischer Beratung.

Ausbildung im Rahmen einer vier mal dreitägigen Seminarreihe im Frühjahrl 2015 in Kaiserslautern, ca. 50 Std. auf 16 DVDs.“

Ich würde mich freuen, wenn ihr die Filme an interessierte Kollegen weiterempfehlt oder natürlich, wenn ihr sie selbst kauft, anschaut und mir eine Rückmeldung dazu gebt!

Einschlafstörung & Prüfungsangst

Vor zwei Wochen war ein Student bei mir, der abends regelmäßig nicht einschlafen konnte. Ich fragte ihn, woran er denke, wenn er abends so wachliege. Er sagte: „An die Prüfungen.“ Ich antwortete: „Wenn Sie abends zu Bett gehen, legen Sie irgendwo in der Nähe des Bettes die Kleider ab. Legen Sie dort auch die Gedanken hin, die Sie am Einschlafen hindern, einen nach dem anderen, bis Sie sie alle abgelegt haben. Schauen Sie sich genau an, wo Sie die Gedanken hinlegen, und wie sie dort aussehen, im Regal oder auf dem Stuhl, oder wo sie sind. Wenn Gedanken nachkommen, behandeln sie sie wie die Brille oder Uhr, die Sie vielleicht zunächst vergessen hatten, abzulegen. Machen Sie das, bis Sie eingeschlafen sind. Es wird nicht lange dauern.“ Wir einigten uns, dass das als Therapie ausreichen würde, und ich schickte ihn nach einer halben Stunde (und einem halbierten Gehalt für mich) nach Hause.

Heute habe ich eine E-Mail von ihm erhalten:

Hallo Herr Hammel,

hier nun, wie angekündigt, meine Rückmeldung zu unserer letzten Sitzung. In den vergangenen zwei Wochen konnte ich alles in allem wieder besser Ruhe im Bett finden. Der Tipp, die Gedanken wie Kleidungsstücke abzulegen, scheint soweit gut zu funktionieren, auch wenn ich ihn nicht immer bewusst nutze, aber das war ja so gewollt. Da nun Prüfungsphase ist, ist mein Tagesablauf zwar sowieso wieder etwas ruhiger, ich denke für die anstehenden Klausuren bin ich schlaftechnisch trotzdem gewappnet.

Vielen Dank noch einmal für die Hilfe! Sofern es noch einmal notwendig werden sollte komme ich wieder auf Sie zu.

Viele Grüße,

A. B.

Die Depression austreiben.

Gestern hatte ich einen NATO-Soldaten in Therapie, der bei Kämpfen in Afghanistan traumatisiert wurde. Ich merkte, dass er kaum über das reden konnte, was er erlebt hatte. Sein Denken erstarrte jedesmal, wenn er versuchte, davon zu sprechen. Also fragte ihn  nicht, was ihm passiert war. Ich zeigte ihm verschiedene Stühle und gab jedem Stuhl eine unterschiedliche Bedeutung. Ich setzte alle belasteten und traumatisierten Lebenserfahrungen als Personen aus ihm heraus, auf unterschiedliche Sitzplätze. Ich ließ ihn herausfinden, wie es sich anfühlt, wenn sie draußen sitzen, anstatt in ihm zu sein. Dann bat ich gute Lebensmöglichkeiten, auf anderen Stühlen Platz zu nehmen. Ich ließ ihn ausprobieren, auf welchem Stuhl er sich am wohlsten fühlte und bat sein Unbewusstes, diesen Zustand mit nach Hause zu nehmen. Am Ende der Therapie sagte er: „Endlich jemand, der für mich da ist. Die anderen Therapeuten wollen jedesmal zuerst, dass ich alles erzähle, was mir passiert ist…“

„Therapeutisches Modellieren“ nenne ich das. Es erinnert mich an eine Geschichte, die ich von meiner Schwester Birgit erfahren habe. Ein Ruander sprach mit einem westlichen Autor, Andrew Solomon, über seine Erfahrung mit westlicher Psycholotherapie und Depression. Er sagte:

„Wir hatten viele Probleme mit westlichen Psychotherapeuten, die gleich nach dem Genozid zu uns kamen. Wir mussten einige von ihnen bitten, zu gehen. Sie kamen her, und es gehörte nicht zu ihrer Therapie, draußen in der Sonne zu sein, wo man anfängt, sich besser zu fühlen. Sie hatten keine Musik und keine Trommeln, um dein Blut wieder in Bewegung zu bringen.Sie hatten kein Verständnis dafür, dass alle sich einen Tag frei genommen hatten, damit die ganze Gemeinschaft zusammenkommt, um dich aufzurichten und einandedich zur Freude zurückzubringen. Sie haben zur Kenntnis genommen, dass die Depression etwas ist, was von außen eindringt, was darum auch wieder ausgetrieben werden kann.

Stattdessen holten sie die Leute einzeln in diese schäbigen kleinen Zimmer, ließen sie für eine Stunde dort herumsitzen und redeten mit ihnen über schlimme Dinge, die ihnen passiert waren. Wir mussten einige von ihnen bitten, zu gehen.

(Aus: „The Moth“, Podcast: Notes on an Excorcism“) Den Originaltext auf Englisch findet ihr in meinem englischsprachigen Blog. Zum Verhältnis von Therapeutischem Modellieren und Exorzismus merkt Jean-Otto Domanski an:

„In einem hypnotherapeutischen Deutungsrahmen kann man Besessenheit als das Vorherrschen von leidvollen, unwillkürlichen Prozessen verstehen, und es ergeben sich frappierende Parallelen zwischen den Exorzismen Jesu und der Arbeit mit ungeliebten Seinsweisen von Stefan Hammel im therapeutischen Modellieren… Der Hauptunterschied… besteht neben dem Weltbild in der Form der Kommunikation: Jesus befiehlt autoritativ mit göttlicher Vollmacht, während im therapeutischen Modellieren eingeladen wird, die ungeliebten Seinsweisen auf einen anderen Stuhl zu setzen. Stefan Hammel tut dies jedoch so…, [dass die Klienten] sich dem kaum entziehen können. Insofern könnte man bei Hammel von einer milden Form des Exorzismus sprechen. Zugleich erscheinen die Exorzismen Jesu … als eine Form von autoritativer Hypnose…“

(Domanski, J.-O.: Worte, die wirken. Theorie und Praxis der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson mit Blick auf Heilungsgeschichten und Gleichnisse des Neuen Testaments und die kirchliche Praxis. Studienarbeit, Berlin, Ev. Kirchengemeinde Tegel-Süd, 2014)

Seminare 2015-2016

In der Seminarplanung für 2015 und 2016 sind einige Termine neu hinzugekommen, andere mussten korrigiert werden. Neu dazugekommen sind:

  • ein Seminar für Hypnosystemisch Fortgeschrittene im Herbst 2015 in Kaiserslautern
  • ein Workshop beim Zahnärzte-Kongress für Hypnose im Herbst 2015 in Berlin
  • ein Seminartag bei den Evangelischen Klinikseelsorgern im Herbst 2015 in Meissen
  • ein Workshop bei der Teile Therapie Tagung in Heidelberg, ebenfalls im Herbst 2015
  • Seminare mit der Telefonseelsorge in Baden 2016 und
  • ein Seminar in München bei SySt (Matthias Varga von Kibéd, Insa Sparrer) 2016.

Geklärt hat sich, welches Seminar ich bei der Jahrestagung in Bad Kissingen halte, und korrigiert habe ich die beiden Termine im Herbst in Köln. Für 2016 kommen sicherlich noch Seminare hinzu. Aktuell sieht der Plan so aus:

Im Herbst 2014, im Jahr 2015 und 2016 sind bisher folgende Seminare und Workshops geplant:

3.10.2014 Wien, VPA (Paartagung), Workshop “Das Sofa des Glücks – Therapeutisches Modellieren mit Paaren”

17.-19.10.2014: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 1: Grundlagen, verbale Tranceinduktionen, Ethik und Methodik, Suggestive Verfahren, Wahrnehmung und Nutzung von Rapport

22.10.-26.10.2014: Sorrento, Italien, ESH-Kongress „Hypnosis and Resilience“ Vortrag „Therapeutic Storytelling with Trauma“, Workshop „The Last 24 Hours of Life – How can we help Patients to Die in Peace?“

7.-8.11.2014: Heidelberg, IGST, Seminar: “Wie sag ich’s meinem Kinde? – Therapeutisches Erzählen mit Kindern und Jugendlichen”

14.11.-16.11.2014: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 2: Anamnese, Therapieaufbau, Utilisation

21.11.2014: Berlin, Lehmanns media, Buchvorstellung und Gespräch: „Therapie zwischen den Zeilen. Das ungesagt Gesagte in Psychotherapie, Beratung und Heilkunde.

12.-14.12.2014: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 3: Implikationen, indirekte Kommunikation, Mehrebenenkommunikation

16.-18.1.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 4: Nonverbale Induktionstechniken, therapeutische Arbeit mit Trancephänomenen

20.-22.2.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 1: Grundtechniken, Arbeit mit Metaphern der Klienten, spontane Geschichten

14.-15.3.2015: Wien, VPA (Geschichtentagung): Vortrag und Workshop „Therapeutisches Erzählen“

19.-22.3.2015: Bad Kissingen, MEG-Jahrestagung: „Gespräche an der Tür – Hypnotherapie und metaphorische Kommunikation in den letzten Stunden des Lebens“

27.-29.3.2015 (Terminänderung!): Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 2: Probleme trennen, Lösungen verbinden: Verknüpfendes und entknüpfendes Erzählen

17.-19.4.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 3: Innere Landschaften und Landkarten

8.-9.5.2015 München, mfk, Seminar: “Therapeutisches Erzählen”

15.-17.5.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 4: Therapeutische Geschichten entwickeln

5.-7.6.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 1: Diversifikation und Identifikation von Seinsweisen. Depression

19.-20.6.2015 Mannheim, Telefonseelsorge, Therapeutisches Erzählen

3.-5.7.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 2: Dramaturgie, Formung und Stabilisieren von Zielerleben. Paare, Familien.

21.-23.8.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 3: Körpersprache wahrnehmen, deuten, beschreiben und nutzen. Trauma.

26.-26.8.2015: Paris, 20. Weltkongress der Internationalen Gesellschaft für Hypnose (ISH) Hypnotherapeutic Storytelling in Traumatherapy

10.9.-13.9.2015: Berlin, Hypnose-Kongress der Zahnmediziner, Die Kunst des therapeutischen Erzählens – Methoden, Tipps und Tricks für Einsteiger und alte Hasen

14.9.-15.9.2015: Meissen, Tagung der Klinikseelsorge der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Seminartag Therapeutisches Erzählen

18.-20.9.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 4:Verbale Implikationen nutzen. Schmerz, somatische Anliegen

24.9.2015 Köln, LAG NRW, Das Sofa des Glücks – Einzel- und Paartherapie mit dem Therapeutischen Modellieren

26.9.2015: Köln, kikt-Thema, Landkarten des Lebens – Lebensgeschichten neu deuten

2.10.-3.10.2015 Heidelberg, IGST, „Wie sag ich’s meinem Kinde? – Therapeutisches Erzählen mit Kindern

16.-18.10.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 1: Grundlagen, verbale Tranceinduktionen, Ethik und Methodik, Suggestive Verfahren, Wahrnehmung und Nutzung von Rapport

23.10.-25.10.2015: Kaiserslautern, hsb – HYPS +, Herbstseminar für Hypnosystemisch Fortgeschrittene

5.11.-8.11.2015: Heidelberg, Teile-Tagung, Die Leute, die ich sein kann – Therapeutisches Modellieren als wache und körperfokussierte Form Erickson’scher Hypnotherapie

16.11.-17.11.2015: München, istob, Die Leute, die ich sein kann. Modellieren mit leeren Stühlen in Beratung und Therapie

20.-22.11.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 2: Anamnese, Therapieaufbau, Utilisation

11.-13.12.2015: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 3: Implikationen, indirekte Kommunikation, Mehrebenenkommunikation

15.-17.1.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 4: Nonverbale Induktionstechniken, therapeutische Arbeit mit Trancephänomenen

19.-21.2.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 1: Grundtechniken, Arbeit mit Metaphern der Klienten, spontane Geschichten

3.3.-6.3.2016: Bad Kissingen, MEG-Jahrestagung: „Gespräche an der Tür – Hypnotherapie und metaphorische Kommunikation in den letzten Stunden des Lebens“ oder „Das Sofa des Glücks – Wache Hypnotherapie für 1 Paar und 3 Sofas“

18.3.-20.3.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 2: Probleme trennen, Lösungen verbinden: Verknüpfendes und entknüpfendes Erzählen

15.4.-17.4.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 3: Innere Landschaften und Landkarten

29.4.-30.4.2016 Weinheim, Telefonseelsorge, Therapeutisches Erzählen

13.5.-15.5.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil B “Therapeutisches Erzählen”, Seminar 4: Therapeutische Geschichten entwickeln

20.5.-21.5.2016: Wien, VPA: Seminar „Therapeutisches Erzählen“

3.6.-5.6.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 1: Diversifikation und Identifikation von Seinsweisen. Depression

27.6.-28.6.2016 München, SySt (Varga von Kibéd, Sparrer): Partnertherapie und Paartherapie mit Therapeutischem Erzählen und Therapeutischem Modellieren

3.-5.7.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 2: Dramaturgie, Formung und Stabilisieren von Zielerleben. Paare, Familien.

26.-28.8.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 3: Körpersprache wahrnehmen, deuten, beschreiben und nutzen. Trauma

16.-18.9.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil C “Therapeutisches Modellieren”, Seminar 4:Verbale Implikationen nutzen. Schmerz, somatische Anliegen

21.10.-23.10.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 1: Grundlagen, verbale Tranceinduktionen, Ethik und Methodik, Suggestive Verfahren, Wahrnehmung und Nutzung von Rapport

4.11.-5.11.2016 Mannheim, Telefonseelsorge, Therapeutisches Erzählen

18.11.-20.11.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 2: Anamnese, Therapieaufbau, Utilisation

16.12.-18.12.2016: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 3: Implikationen, indirekte Kommunikation, Mehrebenenkommunikation

20.1.-22.1.2017: Kaiserslautern, hsb – Hypnosystemische Ausbildung, Teil A “Erickson und die Hypnose”, Seminar 4: Nonverbale Induktionstechniken, therapeutische Arbeit mit Trancephänomenen

Verschiedene Seminare und Workshops für 2015/16 sind vorgesehen, aber stehen noch nicht fest, u.a. in Hannover,  Paris, Heidelberg und Kaiserslautern. Fragen Sie bei Interesse nach!

„Das Sofa des Glücks“ u.a.m. auf DVD

„Stimmt es, dass Sie es nicht mögen, gefilmt zu werden?“ fragte mich im vergangenen Jahr Gerd Müller, der Leiter des Münchner Familienkollegs. „Nein, da habe ich kein Problem damit. Wer sagt das denn?“ Offenbar gab es solche Gerüchte… „Dann haben Sie also nichts dagegen, wenn Auditorium Netzwerk Ihr Seminar filmt?“ „Ganz und gar nicht.“

Nach diesem aufklärenden Gespräch hat der Filmverlag dann eine wunderschöne 10-Stunden-Filmdokumentation des Seminars „Therapie zwischen den Zeilen“ gemacht, das ich im November 2013 in München gehalten habe. Das Seminar bietet einen guten Querschnitt durch meine wachhypnotische Arbeit, einmal quer durch das Programm: Therapeutisches Erzählen, Therapeutisches Modellieren (die Arbeit mit „leeren Stühlen“), Malen am Flipchart, Grüße ans Gehirn, psychoedukative Techniken und suggestives Arbeiten mit Stimme, Atem und Körpersprache von Klient und Therapeut. Es geht – wie im gleichnamigen Buch – um die Arbeit mit Implikationen und Mehrebenenkommunikation.

Nachdem der Film gedreht war und, soweit ich es beurteilen kann, wohl auch sehr gut ankam, haben wir in diesem Jahr zwei weitere, kürzere Filme miteinander gedreht: Den einen auf einem Workshop über hypnotherapeutische Interventionen mit Sterbenden in den letzten Stunden und Minuten des Lebens, und den anderen über „das Sofa des Glücks“, eine wache Paar-Hypnotherapie, die ich entwickelt habe und die faszinierende Möglichkeiten bietet, um auch in schwierigen bis dramatischen Fällen in kurzer Zeit zu einer besseren Paarbeziehung zu kommen.

Diese DVDs (sie sind natürlich auch als CDs erhältlich) möchte ich im Folgenden kurz vorstellen. Wer noch mehr zu den jeweiligen Seminaren erfahren möchte oder wer eine DVD kaufen möchte, der klicke bitte hier…

1. Das Sofa des Glücks – Therapeutisches Modellieren mit Paaren

Vortrag und Demonstration auf dem 9. Zukunftskongress am 1.-3. August 2014 in Abano Terme, Italien, Aufnahme von Auditorium Netzwerk, ca. 75 Min. auf 1 CD oder auf 1 DVD. DVD 14,00 Euro, CD 12 Euro zzgl. Versandkosten.

2. Breite deine Schwingen aus – Befreiendes für die Sehnsucht nach Leben im Sterben

Workshop im Rahmen der M.E.G.-Jahrestagung am 27.-30. März 2014 in Bad Kissingen, Aufnahme von Auditorium Netzwerk, ca. 160 Min. auf 3 CDs oder 1 DVD. CDs: 20,00 Euro, DVD: 22,00 Euro zzgl. Versandkosten.

3. Therapie zwischen den Zeilen – Wie wir mit viel Spaß Implikationen nutzen, um mit dem Unbewussten zu sprechen

Seminar am Münchner FamilienKolleg am 22.-23. November 2013 in München. Aufnahme von Auditorium Netzwerk, ca. 624 Min. auf 4 DVDs, 57,00 Euro zzgl. Versandkosten.

Weitere Infos gibt es hier…

Brückenphobie

Ein etwa 35-jähriger Klient kam zu mir wegen einer generalisierten Angststörung, wegen einer Brücken- und Flugphobie und der Angst, in fremder Umgebung allein unterwegs zu sein. Wir trafen uns innerhalb einer Woche gleich dreimal für eine Stunde, da er in der folgenden Woche eine weite Autofahrt mit vielen Brücken und im Folgemonat eine Flugreise vor sich hatte. Ich bat den Mann, sich zu entspannen, während ich ihm einen Vortrag zu seinem Thema halten wolle. Dann äußerte ich die folgenden Gedanken:
„Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf eine hohe Brücke zu, und stellen Sie sich vor, wie die Angst in Ihnen aufsteigt und immer stärker wird. Malen Sie sich das so intensiv aus, wie Sie möchten, um zu bemerken, wie real dieses unangenehme Erleben für Sie sein kann, selbst wenn die Situation gar nicht real da ist, sondern Sie sie sich nur einfach ganz intensiv vorstellen. Beachten Sie, wie sich bereits Ihre Körperhaltung, Ihre Muskulatur, Ihr Atem und andere Aspekte Ihres Körpererlebens verändert haben, und wie sich Ihre Emotionalität schon verändert hat. Merken Sie sich, wie leicht das geht und gehen Sie jetzt aus dieser vorgestellten Situation heraus.
Stellen Sie sich nun eine Art inneren Trickfilm vor, bei dem Sie genau wissen: Sie sind der Regisseur und können alles genau so gestalten, wie Sie möchten. Stellen Sie sich vor, Sie fahren eine breite Straße entlang, die Ihnen gut gefällt, und Sie fahren da auf die Art, die Ihnen persönlich am angenehmsten ist.
Und während Sie fahren, bemerken Sie zunächst gar nicht, dass ab und zu unter der Straße, quer zur Fahrbahn, Wasserrohre und andere Röhren verlaufen. Sie können diese Röhren aber auch beachten, und während Sie weiterhin die schöne Fahrt genießen, können Sie sich ein Vergnügen daraus machen, die breite Straße auf einem Damm verlaufen zu lassen und diese Rohre unter der Fahrbahn größer zu machen und immer größer. Und weil Sie wissen, es ist ein innerer Film, und Sie sind der Regisseur, können Sie sich einen Spaß daraus machen, die Rohre so groß wie Torbogen zu machen, und können mit demselben Vergnügen den Damm immer steiler machen, bis seine Wände senkrecht sind. Und Sie können mit Faszination und Interesse die Straße immer schmaler machen und können sich daran freuen, sie immer höher und höher zu machen, denn Sie wissen ja, Sie sind der Regisseur Ihres inneren Films.
Und darum können Sie sich diese Straße mit Genuss jetzt auch wie eine sehr hohe Brücke vorstellen und können, wenn Sie möchten, sogar einmal anhalten und mit Freude und Faszination hinunterschauen.
Wenn Sie sich dieses schöne Gefühl vergegenwärtigen – vielleicht sind Sie angenehm überrascht, wenn Sie diesen Zustand vergleichen mit dem Zustand, den Sie zu Beginn unseres Gesprächs hatten, als Sie sich eine Brücke vorstellten und vorhin noch große Angst vor dem Überqueren empfunden haben. Es hat sich etwas verändert.
Wo wir von inneren Filmen sprechen, ist zu beachten, dass nicht nur diese Vorstellung, sondern all unser Wahrnehmen und Erleben einem inneren Film gleicht, den wir, ob wir es schon wissen oder es gerade erst herausfinden, als Regisseur unseres Lebens selbst gestalten. All unser Erleben wird vom Gehirn geformt, und wir sind der Regisseur. Darum gibt es auch keinen Unterschied zwischen dem Erleben, das wir imaginativ simulieren und dadurch erlernen und dem Erleben, das wir als real bezeichnen und das ebenso eine Konstruktion unseres Gehirns ist. Jede Angst und jedes Wohlbefinden ist formbar.
Und wie Sie da genussvoll mit Ihrem Auto auf der Brücke stehen, können Sie sich auch entscheiden weiterzufahren: Sie können Ihrem Auto Flügel wachsen lassen, Sie können immer schneller fahren und schließlich abheben und können dieses Erleben mehr noch als alles Bisherige genießen. Schauen Sie sich die Landschaft von oben an, wie da unten die Brücke und alles Übrige immer kleiner wird. Erfreuen Sie sich an alledem in dem Wissen: Mein Gehirn lernt jetzt, wie es alles loslässt, was es braucht, um es dann in der sogenannten Realität genauso zu machen.“
Dies war die grundlegende Intervention der Therapie, die mit verschiedenen Variationen desselben Verfahrens drei Stunden innerhalb von fünf Tagen umfasste. Zwei Wochen später schrieb der Klient die folgende Nachricht:

Hallo Herr Hammel,
wie besprochen möchte ich Ihnen gerne ein Feedback geben, was meine Ängste betrifft. Es war auf jeden Fall wichtig, dass wir uns am Samstag vor Pfingsten nochmal getroffen haben. Zumindest kann ich berichten, dass meine Motorradfahrt nach Koblenz inclusive Autobahn (etwa 60 Kilometer, eine halbe Stunde) eigentlich sehr positiv verlaufen ist. Ich hatte nur ein bis zwei kurze Momente der Angst, aber weniger panische Angst, sondern eher ein kürzeres, weniger starkes Angstgefühl beim Überfahren einer relativ langen Brücke. Nach etwa 20 Minuten nur Autobahn und nur geradeaus fahren überkam mich ein beklemmendes Gefühl. Ich hatte „es“ aber jederzeit im Griff und konnte den restlichen Tag genießen. Insgesamt geht es mir seit den Therapiestunden sehr viel besser, ich habe kaum noch Angst (70 – 80 % weniger als zuvor) und kann mein Leben viel leichter und besser leben.
Meine Phantasie kann ich nun auch endlich besser „steuern“. Nicht sie bestimmt meinen „Film”, sondern ich. Vor meinem bevorstehenden Flug habe ich kaum Angst, aber ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich mich mich bedingungslos darauf freuen würde. Zumindest hat die Nachricht über das Flugzeug der Air France, das bei Brasilien abgestürzt ist, kaum weitere Angst geschürt. Ich möchte Ihnen von ganzem Herzen danken für Ihre Hilfe, für Ihre Denkanstöße, für eine außergewöhnliche Art der Therapie, die ich jedem bedenkenlos weiterempfehlen werde und freue mich über eine Antwort.
Viele Grüße, K. M.

Ich möchte gern einige Gedanken zu der beschriebenen Situation anfügen:

Ein Modell des Problems ist, dass der Klient Angst hat, in bestimmten Situationen, die er nur unter großen Opfern vermeiden kann, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren.

Daher wird die Situation in einer Weise imaginiert, so dass zunächst deutlich wird, dass die Angst auch schon bei der bloßen Vorstellung der Brücke auftritt. Danach wird die Situation nochmals imaginiert in einer Weise, die absolute Kontrolle über die Szene ermöglicht, so dass die sonst übliche Angst nicht mehr nötig ist. Gleichzeitig werden angenehme Gefühle mit dem Erleben verbunden.

Utilisiert wird bei dieser Form der systematischen Desensibilisierung der Umstand, dass die Übergänge zwischen angstfreien und angstbehafteten Situationen völlig fließend sind. Ebenso fließend sind die Übergänge zwischen Imagination und Realität, insbesondere im Bereich des psychischen Erlebens. Geschaffen wird eine Situation, in der unentscheidbar ist, wann der phobisch assoziierte Bereich zu beginnen hätte. Zudem geben beruhigende Suggestionen und die betonte Gewissheit, dass es sich lediglich um ein mentales Experiment handle, Anlass dazu, keine Angst zu erleben – während im Nachhinein darauf hingewiesen wird, dass der Klient bei solchen Simulationen sehr wohl sonst Angst erleben könnte. Der Übergang zwischen angstfreien und bisher angstbehafteten Situationen wird also durchgeführt unter der glaubhaft vermittelten Prämisse, es handle sich um eine Imagination, die angenehm sein werde. Der Hinweis darauf, dass auch die Imagination, wie vorher experimentell gezeigt, äußerst unangenehm sein kann, sowie darauf, dass zwischen Imagination und als real betrachtetem Erleben kein wesentlicher Unterschied besteht, erfolgt erst, nachdem die vorher phobischen Reize bereits sicher und nachhaltig positiv assoziiert sind. Dadurch wird plausibel gemacht, dass auch das „reale“ Erleben zukünftig angenehm sein werde.