Online-Kongresstag Depression: Therapie und Prävention

Liebes Netzwerk,

ich möchte euch gerne auf einen kostenlosen Online-Kongresstag am 27. März 2024 aufmerksam machen.

Depression: Therapie und Prävention

Organisiert wird dieser durch Initiative der Verlage Junfermann, Klett-Cotta und Schattauer – auf der neuen Plattform PlanetPsy.de! 

Mit dabei sind acht Expert:innen aus Therapie, Beratung und Coaching, die Sie über innovative Therapieansätze, neueste Forschungsergebnisse und bewährte präventive Maßnahmen im Kontext von Depressionen informieren. Zu den Schwerpunkten der Beiträge gehören u.a.:  

  • Depression und Trauma 
  • Scham, Schuld und Depressionen 
  • Resilienz und emotionales Wohlbefinden 
  • Beratung in Bewegung bei Depressionen
  • Pferdegestützte Psychotherapie bei Depressionen und mehr .

Als Referent:innen dabei sind: Dipl.-Psych. Simone Alz, Dirk W. Eilert, Dipl.-Psych. Brigitte Gerhards-Sommer, Eva Istas, Dipl.-Psych. Maren Lammers, Dr. med. Alice Romanus-Ludewig, Dipl.-Psych. Frauke Niehues, Silvana Pervan – und Annette Bauer als Moderatorin.  

Weitere Infos und kostenlose Anmeldung unter: www.planetpsy.de 

Liebe Grüße

Stefan

Rückwärts vorwärts

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/usa-amerika-america-stadt-2324630/)

Vor seinem inneren Auge sieht Edward, wie der Zugführer an der U-Bahn-Endhaltestelle durch den Zug zurückläuft, um sich ins Führerhaus auf der anderen Seite der Bahn zu setzen. Im Vorbeigehen murmelt er etwas. „Hat der Mann das wirklich gesagt?“, fragt sich Edward. „Ja, das hat er gesagt: ‚Wenn wir uns umdrehen, ist manchmal rückwärts vorwärts.‘“    

Die Geschichte setze ich ein, um Menschen zu ermutigen, innezuhalten und Energie zu sparen, wo eine Intensivierung ihres Tuns oder ein Weitermachen wie zuvor bisher nicht funktioniert hat. Oftmals ist mit dem Gegenteil des bisherigen Verhaltens mehr zu erreichen als mit einer Fortsetzung von Handlungsstrategien, die den Klienten in die Krise begleitet und womöglich in die Krise geführt haben. 

Diese Geschichte stammt von mir, Stefan Hammel, und ist in dem Buch „Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ III Das Ganze: Krisenbewältigung und Entwicklung in einer lokal und global vernetzten Gesellschaft “.

Der verstopfte Geysir

Menschen sind seltsame Wesen. Manchmal verhalten sie sich, als wollten sie einen Geysir zubetonieren, damit er nicht mehr ausbricht und seine Wasserfontäne nach oben schickt. Vielleicht wollen sie eine Straße da bauen, wo der Geysir steht, ein Gebäude oder einen Parkplatz. Und das geht wahrscheinlich auch eine Zeitlang gut. Aber unter dem Betonpfropfen herrscht ein enormer Druck, und irgendwann tut es einen sehr großen Knall: Der Korken fliegt nach oben und eine riesige Fontäne steigt zum Himmel, noch viele Male größer als die des Geysirs von früher. Ups, ein Missgeschick! Der Geysir wird wieder verkorkt, noch viel fester als vorher. Und doch, wir ahnen es: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Korken knallt, noch lauter als zuvor. Geysire stören den Betrieb, finden manche und wiederholen das Spiel viele Male. Sie sagen: Der Pfropfen muss noch besser, größer, fester sein! Es braucht eine besondere Technik, ein besonderes Material, einen Spezialisten mit einer besonderen Technik. Wenn aber irgendwann alles nichts hilft, was können die Menschen, die in der Gegend des Geysirs leben, denn dann noch tun? 

Die Metapher erzähle ich Menschen, die unter inneren Zwängen oder Ticstörungen leiden oder körperliche Symptome entwickelt haben, nachdem sie starke Gefühle und Impulse lange Zeit unterdrückt haben. Manchen erkläre ich die Dynamik, die ich hinter ihrem Leiden vermute etwa so: 

Es kann viele verständliche Gründe geben, warum Menschen ihre Gefühle unterdrücken und vor anderen verbergen. Viele Menschen haben erlebt, dass sie, wenn sie als Kind verletzt waren und Angst, Wut oder Traurigkeit gezeigt haben, noch mehr verletzt wurden. Manche durften nicht einmal Freude oder grundlegende Bedürfnisse ausdrücken, ohne fürchten zu müssen, erniedrigt und bestraft zu werden. Es gibt auch einige, die ihre Eltern oder andere Familienangehörige schonen wollten, indem sie ihnen ihre Gefühle nicht zeigten – als ob sie sagen wollten: Euer Leben ist schon schwer genug. Ich möchte euch nicht auch noch mit meinen Bedürfnissen zur Last fallen. Es gibt auch Menschen, die haben erlebt, dass es niemand es zur Kenntnis nahm und es offensichtlich gar niemanden interessierte, wenn sie einsam, wütend oder traurig waren. Wozu soll man noch Gefühle zeigen, wenn sie den anderen Menschen gleichgültig sind. Manche haben es geschafft, ihre Gefühle nicht einmal selbst mehr zu spüren. Sie drücken sie einfach weg. Und doch sind sie da! 

Diese Geschichte stammt von mir, Stefan Hammel, und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ III Das Ganze: Krisenbewältigung und Entwicklung in einer lokal und global vernetzten Gesellschaft “.

Hundekacke im Park

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/vectors/hund-scheisse-kacken-1293049/)

Manche Dinge dürften nicht sein. Und ich kann zehnmal denken, sie dürften nicht sein, und dann sind sie doch so. Wenn ich durch einen Park gehe und die ganze Hundekacke sehe, denke ich, die Hundebesitzer müssten das einsammeln. Sie tun es offenbar nicht. Was kann ich da machen? Ich kann nur herausfinden, wie ich mit dem umgehe, was ich nicht ändern kann. Die Herausforderung ist eine doppelte: Ich muss gleichzeitig zusehen, wie ich nicht in die Haufen trete und die Haufen so gut wie möglich ignorieren, um den Spaziergang zu genießen. 

Das klingt schwieriger als es tatsächlich ist. Einen Waldspaziergang kann ich schließlich auch genießen, ohne über Steine und Baumwurzeln zu stolpern. Und auch im Wald gibt es Knoddeln von Rehen, Hasen und Wildschweinen, auf die ich nicht treten will. Nur, da stört es mich nicht, weil ich dort nicht die Idee pflege, jemand hätte meine Rechte missachtet, indem er den Kot nicht beseitigt hat. 

Wenn es mir gelingt, die Hundehaufen als eine Art Wurzeln oder Steine anzusehen und sie mit Gleichgültigkeit oder Interesse zu betrachten, kann ich gelassen spazieren gehen. 

Einer Frau, die unter krankhafter Eifersucht (wohl auch mit psychotischen Aspekten) gegenüber ihrer Nachbarin litt, schlug ich vor, sie könne das ihrer Meinung nach provokative Verhalten der Nachbarin zu betrachten, wie Hundekacke im Park. Das leuchtete ihr ein. 

Diese Geschichte stammt von mir, Stefan Hammel, und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ III Das Ganze: Krisenbewältigung und Entwicklung in einer lokal und global vernetzten Gesellschaft “.

Neue Seminare

9. – 10.2.2024: ONLINE Graz/ Österreich, mei:

Von Grashalmen und Oasen – Wie man die Kunst des Therapeutischen Erzählens erlernt (Info: www.mei-graz.at)

Seminarzeiten: Freitag 15:00-20:30 Uhr + Samstag 09:00-17:00 Uhr
Ort: KHG Vortragssaal (Leechgasse 24, 8010 Graz)
Kategorie: C-Seminare (Freie Seminare)

Preis: € 408,00 inkl. MwSt.

Anmeldung zum Onlineseminar bei m.e.i. graz oder direkt bei mir per stefan.hammel(at)hsb-westpfalz.de)

Therapeutisches Erzählen ist seit jeher ein zentraler Bestandteil von Hypnotherapie, Systemik und vielen anderen Beratungsformen. Der Einsatz von Metaphern- und Beispielgeschichten ist aus dem alten Orient bekannt und ist bis heute eine der wirksamsten Beratungsformen. Die Geschichten werden von BeraterInnen erzählt oder von KlientInnen eingebracht und von dem/der BeraterIn neu gedeutet, oder sie werden von den GesprächspartnerInnen gemeinsam entwickelt. Nur, wie entdecke ich eine nützliche Geschichte und wie erzähle ich sie? Das Seminar vermittelt die Techniken, um individuelle Geschichten in der Beratung spontan zu entwickeln und sie therapeutisch wirksam zu erzählen. Ziel des Seminars ist es also, zu lernen, wie man… • therapeutische Geschichten für Klientinnen und Klienten findet • jederzeit Beispielgeschichten für einzigartige Lebenssituationen erfindet • Erzählungen therapeutisch wirksam formuliert und ins Gespräch einbettet • Problemmetaphern von KlientInnen in Lösungsmetaphern transformiert, die von den Beratenen unwillkürlich in ihre Wirklichkeit reintegriert werden • motivierende, warnende, Such- und Lernhaltungen aktivierende Geschichten aufbaut Das Seminar ist übungs- und anwendungsorientiert aufgebaut und geht auf die individuellen Arbeitssituationen der Teilnehmenden mit praxisbezogenen Anregungen ein.

3.- 4.05.2024: Salzburg/ Seeham/ Österreich, m.ei.Salzburg:

Von Grashalmen und Oasen – Wie man die Kunst des Therapeutischen Erzählens erlernt (Info: m.e.i. Salzburg/ Seeham)

27.- 28.07.2024: München, Syst- Institut:

Mehrebenenkommunikation, Körpersprache und Implikationen

Anmeldeschluss: 13.07.2024

Preis: € 455,00 inkl. MwSt.

Was drücken wir mit unseren Worten aus, ohne es bewusst zu merken? Was drücken wir mit unserem Körper und unserer Stimme aus, ohne uns dessen gewahr zu werden?

Was drückt die Klientin oder der Klient aus, was unserem Bewusstsein bisher entgeht und doch von Interesse sein kann?

Wenn das Unbewusste unserer Klienten mit unserem Unbewussten redet, können wir da auch zuhören – und zuschauen?

Wie kann unsere implizite Kommunikation für die Therapie wertvoll werden und vielleicht sogar ein Hauptfaktor gelingender Therapie sein? Wie können wir auf mehreren Ebenen gleichzeitig aufnehmen, was der Klient uns mitteilt bzw. ausdrücken, was hilfreich ist?

So, wie ein Musiker die Instrumente eines Konzerts gleichzeitig oder abwechselnd, einzeln und gemeinsam hören kann; wie er seine Hände und Finger, seine Füße, Ohren und Augen unabhängig und koordiniert gemeinsam gebrauchen kann… Wie wir beim Autofahren vieles gleichzeitig wahrnehmen und tun und dabei noch reden und zuhören können.

Ort: Bibliothek Varga, Leopoldstr. 118, 80802 München

Zeiten:

1. Tag: 11.00 – 14.00 und 16.00 – 19.30 Uhr
2. Tag: 10.00 – 13.00 und 14.30 – 17.00 Uhr

Ich freue mich auf Euch,

Stefan

Neuaufnahme: Der Stilleklang, Therapeutische Hypnose bei Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis

und anderen Formen von Schwerhörigkeit / Menschen mit Hörsturz und Hyperakusis

Frisch aus dem Tonstudio eingetroffen !

Auf der Basis wissenschaftlicher Tests zur Wirksamkeit von Hypnotherapie bei Tinnitus (Heidelberger Pilotprojekt mit Prof. Dr. Peter Schneider) sowie von Stefan Hammels jahrelanger Erfahrung in der Hypnotherapie mit Patienten mit Tinnitus und begleitender Schwerhörigkeit wurden hier einige der besten Interventionen zu einer wirkungsvollen therapeutischen Dramaturgie zusammengestellt.

Stefan Hammels Hypnose-Stream für Tinnitus-Hörer sowie für Menschen mit Hörsturz und Hyperakusis ist ein standardisiertes Therapieangebot, um beeinträchtigte Gehörfunktionen und ggf. assoziierte Gleichgewichtstörungen neu zu regulieren. Suggestiv angesprochen werden unter anderem die Steuerungsfunktionen im Hörkortex, die Funktion der Hörorgane des Mittel- und Innenohrs einschließlich der Muskulatur und Durchblutung sowie die psychosomatischen Aspekte (Stress, Trauma, Konflikte), die zur Zeit der Entstehung bzw. Wiederkehr von Ohrgeräuschen als Auslöser wirken können.

Die Aufnahme ist auch für Fachleute geeignet, die nach hypnotherapeutischen Interventionen in diesem Themenfeld suchen.

Wie bei allen Krankheitssymptomen gilt: Der Besuch eines Facharztes und der Einsatz einer individualisierten Therapie ist die erste Empfehlung.

Sie erhalten nach Zahlungseingang den Link zum Download der Hör- Datei.

60 Min. Spielzeit

Kaiserslautern, 2023

Datei zum Download: 25,00 €

Die Tinnitus Datei können Sie HIER im Online Shop bestellen.

Autobahnkarambolage

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/vectors/wagen-unfall-versicherung-fahrzeug-3639526/)

An einem schönen Herbsttag vor vielen Jahren… Die Autobahn glich einem Strom von Autos, die zügig dicht an dicht ihrem Ziel entgegenrollten. Rechts von mir schienen die Lastwagen langsam nach hinten zu treiben, während sich links von mir die Fahrer, die versuchten, ein wenig schneller voranzukommen, allmählich nach vorne arbeiteten. Und ich mittendrin, ruhig und konzentriert in der Mitte. Bremslichter – keine Ahnung warum, der Wagen vor mir kommt auf mich zu! Ich bremse… ich glaub’ ich schaff’s nicht mehr! Doch, doch! Dicht hinter seiner Stoßstange kommt mein Wagen zum Stehen! Aufatmen, geschafft! Das Auto im Rückspiegel ist aber schnell… rumms! Es schiebt mich auf den Vordermann. Dann stehen alle still.     

Was macht man denn in einem solchen Fall? Aussteigen, mitten auf der Autobahn, während die Autos auf der rechten und linken Spur eilig vorbeirauschen? Kein schöner Gedanke, aber als ich sehe, dass die anderen Fahrer aussteigen und sich miteinander unterhalten, verlasse ich meinen Wagen auch. “Sechs Wagen sind es. Keiner ist verletzt”, höre ich jemanden sagen. “Das ist doch die Hauptsache!” Seltsam gelassen, fast heiter wirken die Leute, die auf der Autobahn herumschlendern. “Kalt hier!” meint einer. “Das ist der Schock”, will ich antworten, sage dann aber lieber: “Haben Sie eine Jacke? Ziehen Sie sich doch was an…” “Ich kann ja eigentlich fahren. Mein Auto ist nicht beschädigt”, sagt der Mann vor mir. “Nein, bleiben Sie bitte! Es ist mir wichtig.”    

Die Polizei kommt. Der Fahrer hinter mir sagt, er habe noch gehalten, er sei auf mich geschoben worden. Ich glaube, er lügt. Wahrscheinlich bekommt jetzt der Fahrer des vierten Autos die Schuld.    

“Geht Ihr Auto noch? Dann können Sie jetzt fahren”, sagt schließlich ein Polizist zu mir. Das Auto klappert, aber es fährt noch. Ich komme damit nach Hause.     

Einige Tage später: Post von der Polizei. Sie sagen, ich bin unschuldig. Was heißt das eigentlich? Alles richtig gemacht, es gibt nichts zu lernen, nichts auszuwerten? Und wenn ich etwas daraus lernen wollte, obwohl die Hüter des Gesetzes finden, ich habe nichts Unrechtes getan? Brauche ich das, kann ich das?     

Wenn ich etwas lernen wollte, dann wäre es das: Hätte ich nach vorne mehr Abstand gehalten, hätte der Wagen hinter mir mich wahrscheinlich nicht auf das vordere Auto geschoben. Vielleicht hätte auch der Wagen hinter ihm mehr Zeit zum Bremsen gehabt, und vielleicht hätte dann die Karambolage gar nicht stattgefunden. Auch wer ein Unglück, formal betrachtet, nicht verursacht, kann es möglicherweise verhindern.  Nach den Regeln des Gesetzes trug ich keine Verantwortung. Nach den Regeln kluger Umsicht allerdings trage ich Verantwortung für das, was ich gelernt habe – beim nächsten Mal auf der Autobahn.   

Die Geschichte kann verwendet werden, um zu verdeutlichen, welche Chancen für den einzelnen und alle Mitbeteiligten darin bestehen, aus unglücklichen Situationen auch dann zu lernen, wenn man (in der öffentlichen oder persönlichen Wahrnehmung) nichts „falsch gemacht“ hat.  

Diese Geschichte stammt von mir, Stefan Hammel, und ist in dem Buch „Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ III Das Ganze: Krisenbewältigung und Entwicklung in einer lokal und global vernetzten Gesellschaft “.

 

Neuigkeiten 2024

Nachlesen könnt ihr alle Seminare, Workshops, Vorträge und Kongresse für 2024-25, die ich halte oder an denen ich teilnehme auf meinen Webseiten:

Deutsche Webseite Stefan Hammel: www.stefanhammel.de

Institut für Hypno-Systemische Beratung (hsb- westpfalz): www.hsb-westpfalz.de/

Deutscher Blog: www.stefanhammel.de/blog/seminare/

Englischen Blog: www.stefanhammel.com/blog/

Englische Webseite: www.stefanhammel.com

Ich freue mich, wenn sich die Lebensgeschichten verweben und wir uns – vielleicht – auf die eine oder andere Art begegnen!

Stefan Hammel

Ab sofort verfügbar

Therapeutisches Erzählen lernen – Das Wichtigste im Überblick

Beim Springer Medizin Verlag wurde mein neues Buch veröffentlicht:

Springer Medizin Verlag, Berlin

165 Seiten

978-3-662-68016-2 (ISBN)

29,99 €

Ihr könnt es ab sofort in meinem Onlineshop bestellen.

Kurztext

Das Buch gibt eine hypnosystemisch fundierte Einführung in das therapeutische Erzählen in Medizin, Kindertherapie und Erwachsenen-psychotherapie, Paartherapie, Familientherapie, Sozialarbeit, Seelsorge, Pädagogik, Coaching, Supervision und verwandten Berufsfeldern. 

Aus dem Inhalt

Was Geschichtenerzählen mit Therapie zu tun hat. Warum, wann und wie Geschichten therapeutisch wirken. Wo ich therapeutische Geschichten einsetzen kann. Wie ich die rechte Geschichte zur rechten Zeit finde. Wie ich eine therapeutische Geschichte strukturiere. Wie ich anfange und wie ich weitermache. Wie ich meine erzählerischen Fähigkeiten erweitere.

Zielgruppe

PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, HeilpraktikerInnen, SozialpädagogInnen, interessierte Betroffene, ÄrztInnen, SeelsorgerInnen.

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, wie euch das neue Buch gefällt.

Liebe Grüße, euer

Stefan

Pusteblumenwiese

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/l%c3%b6wenzahn-pusteblume-samenstand-5064638/)

Ich schaue auf eine Wiese voller Pusteblumen. Eine riesige Fläche von weißem Flaum. Wie viele Samenkörner an kleinen weißen Schirmen mag wohl eine Löwenzahnblüte hervorbringen? Um die dreihundert, sagen Leute, die sie gezählt haben. Und wie viele Blüten mögen auf so einer Wiese stehen? Vielleicht hundert auf jedem Quadratmeter? Das wären dann eine Million auf einer Wiese von hundert mal hundert Metern. Um Gottes Willen! Die Wiese ist doch schon voll! Wozu braucht es dreihundert Millionen Samenkörner für dreihundert Millionen neue Pflanzen, und das Jahr für Jahr, eine Milliarde in drei Jahren – ohne zu berücksichtigen, dass ein Löwenzahn auch mehrmals im Jahr blühen kann.  

Und was macht ein Löwenzahnsamenkorn, das dann etwa doch auf ein Stück feuchte, braune Erde fällt? Es könnte sagen: “Mich braucht es hier nicht. Es sind schon genügend andere da. Ich störe sicher nur. Ich will den anderen keinen Raum wegnehmen. Ich will niemanden verärgern oder mit meiner Gegenwart stören. Die anderen sind größer und wichtiger.” Aber das sagt es nicht, sondern es ergreift seine Chance und alle Möglichkeiten, die ihm das Leben gibt. Es nimmt sich seinen Raum. Es nimmt sich sein Wasser. Es nimmt sich seine Nährstoffe. Es bildet Wurzeln und einen Keimling aus, sprosst und sprießt, bildet Blätter aus und dann auch eine Blüte, aus der eine Pusteblume wird, mit dreihundert neuen Samenkörnern.  

Die Geschichte erzähle ich Menschen, die aus schlechtem Gewissen oder Furcht vor Missgunst und Auseinandersetzungen eigene Bedürfnisse zurückstellen, wenig Raum einnehmen und damit möglicherweise eine eigene Entwicklung ausbremsen. Die Metapher lässt sich gut im Zusammenhang mit der Geschichte “Laternen im Vorgarten” aus Kapitel I erzählen. 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ III Das Ganze: Krisenbewältigung und Entwicklung in einer lokal und global vernetzten Gesellschaft “.