Ihr Mann erklärte ihr viele Dinge. Geduldig schaute die Pfarrfrau aus dem Fenster. „Es predigt“, sagte sie dann.
Im Lande Begonien
Als Reisender musste ich einmal das Land Begonien durchqueren. Sie haben dort einen wirklich seltsamen Brauch. Es gibt dort nämlich an den Straßen und Wegen des Landes keinerlei Hinweisschilder, die dir helfen könnten, von Dorf zu Dorf oder von einer Stadt zur nächsten zu finden. An jeder Straßenkreuzung aber stehen Blumen, die du fragen kannst, um von ihnen Auskunft zu erhalten. Nach der Art, wie sie dir Auskunft geben, unterscheidet man Weiser, Wegweiser und Hinweiser. Die Hinweiser sind besonders angenehm für all jene Reisenden, die nur einfach möglichst schnell und bequem zu ihrem Ziel kommen wollen. Sie sagen dir freundlich, wohin du gehen sollst. Die Wegweiser sind oft grob und ungehobelt in ihrer Sprache. Sie können sehr gehässig klingen. Nichtsdestoweniger können auch sie sehr nützlich sein. Sie sagen dir, wohin du keinesfalls gehen sollst, so du Unglück und Verderben von dir fernhalten willst. Die Weiser schließlich reden zu dir auf seltsame Art. Sie sprechen in Rätseln. Sie beginnen, dir einen Weg zu weisen und fahren fort mit dem anderen. Sie erzählen dir vom Ziel, doch nicht, wie du dieses erreichst. Sie stellen dir Fragen anstatt dir zu antworten. Sie erzählen dir Dinge, deren Sinn du erst später verstehst. Manche Reisende halten das, was die Weiser sagen, für lauter unnützes Zeug. Doch einige finden erst durch die Weiser ihr Ziel.
Drei Arten von Geschichten gibt es, die therapeutisch wirken: Die einen geben dir ein Vorbild, wie du handeln sollst, die zweiten geben dir ein Zerrbild, wie du keineswegs handeln sollst, die dritten geben dir ein Rätselbild, das dich auf die Suche nach dem richtigen Weg sendet. Es können Beispielgeschichten oder Metaphern sein, mit denen Menschen einander leiten, aber immer wieder nehmen sie diese drei Formen an. Wir träumen auch so in der Nacht: Wir träumen in Lösungsträumen, Alpträumen und Rätselträumen.
Grundsätze der Beratung nach Rogers und nach Rogers V
Ziel der Therapie ist die Emanzipation des Menschen aus unterdrückenden Strukturen. (Carl Rogers, Gesprächspsychotherapie).
Ziel der Therapie ist es, die Aufträge des Klienten umzusetzen und seine Ziele zu erreichen (Systemik).
Grundsätze der Beratung nach Rogers und nach Rogers IV
Spiegele dem Klienten wider, was er dir entgegenbringt. (Carl Rogers, Gesprächspsychotherapie).
Aber nimm dem Symptom die Dramatik (Bert Hellinger, Familienaufstellung).
Grundsätze der Beratung nach Rogers und nach Rogers III
Sei respektvoll (Carl Rogers, Gesprächspsychotherapie).
Sei respektlos, wenn es dazu dient, die Ziele der Klienten zu erreichen (Gianfranco Cecchin, Gerry Lane, Systemik).
Grundsätze der Beratung nach Rogers und nach Rogers II
Sei empathisch (Carl Rogers, Gesprächspsychotherapie).
Aber lass dich nicht vom Klienten hypnotisieren (Gunther Schmidt, Hypnosystemik).
Grundsätze der Beratung nach Rogers und nach Rogers I
Sei authentisch (Carl Rogers, Gesprächspsychotherapie).
Aber sei selektiv authentisch. Was du mitteilst, sei deine Überzeugung, aber teile nicht jede Überzeugung mit. (Ruth Cohn, TZI).
Grundsätze systemischer Beratung XIII
Problemgespräche erzeugen Probleme.
Lösungsgespräche erzeugen Lösungen.
(Steve de Shazer)
Grundsätze Erickson’scher Beratung XIII
Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben.
Nach anderen Quellen:
Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben.
Grundsätze systemischer Beratung XII
Sei neutral zwischen allen Beteiligten.
Sei neutral zwischen allen Optionen.
Sei neutral zwischen Beibehaltung des Status Quo und Veränderung.