Randmenü

Gestern und heute habe ich einmal die Seiten „Seminare“, „In eigener Sache“, „Angebote bei Kaiserslautern“ und „Über Stefan Hammel“ aktualisiert bzw. neu eingestellt. Damit nach einigen Monaten fröhlichem Bloggen doch einmal eine Grundinfo vorhanden ist, in welchen Kontext HYPS einzuordnen ist. 🙂 Vielleicht hat’s jemand noch nicht bemerkt, dass einige Infos nur über das Menü am rechten Rand zu erhalten sind. Könnte ja sein…

Wenn jemand übrigens gezielt Geschichten zu einem Thema sucht, möchte ich nicht nur den alphabetischen Katalog, sondern auch die Wörtersuchfunktion oben rechts empfehlen.

Für die nächsten Tage habe ich vor, die Vernetzung zwischen den Hypno-Audio-MP3s auf der Stefan-Hammel-Seite und dem Blog zu verbessern. Ziel ist, dass man zu allen Hördateien gleich die Texte und zu den Texten ebenfalls sofort die Hördateien findet. Und natürlich werden wieder neue Audio-Kurzhypnosen ins Netz gestellt, die über die Rubrik „Audioblog“ downloadbar sind. Auch eine stärkere Verlinkung mit den Infos zu Hypnose, Systemischer Therapie, Rauchentwöhnung, Tinnitus– und Allergietherapie auf der Institutsseite von hsb Westpfalz ist geplant.

Die Liste der Partner in der „Blogroll“ habe ich ergänzt. Und wer seine Amazonkäufe über den gelb-blauen Link im Randmenü tätigt, oder über die Links im Shop, der sponsert dadurch mir und den Webdesignern von Mediamill zum Jahresausklang ein Weihnachtsessen. Mit einem Prosit auf euch!

Kein Mensch hat Eigenschaften.

Gestern war ich in einem Geschäft in der Stadt einkaufen. Die Verkäuferin war allein im Laden, und das Wechselgeld ging ihr aus. Wir kannten uns nicht, hatten aber vor dem Bezahlen eine Zeitlang geplaudert. Nun drückte sie mir einen 50-Euro-Schein in die Hand und sagte: „Darf ich Sie bitten, den gerade im Elektrogeschäft nebenan für mich zu wechseln?“

Nun fragte ich mich: Ist die Frau verantwortungslos, unachtsam, naiv, ist sie menschenkundig, vertrauensvoll oder herzlich und unkonventionell, dass sie einen fremden Mann mit 50 Euro aus ihrer Kasse auf die Straße schickt? Weiterlesen

Die Kleider von gestern

„Nach einem 24-Stunden-Dienst komme ich nach Hause“, hat gestern eine OP-Schwester erzählt, „und meine Kleidung passt überhaupt nicht mehr zum Wetter. Ich laufe in einem kurzärmeligen dünnen Kleid durch den strömenden Regen. Die Leute auf der Straße schauen mich dann an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.“

Das Verhalten von Menschen macht meistens Sinn in dem Kontext, dem es entstammt. Wenn wir als Beobachtende diesen Kontext nicht kennen, beurteilen wir das Verhalten anderer Menschen als sinnlos. Es erscheint uns verrückt, dumm oder böse. In vielen Fällen würde eine kurze Nachfrage genügen, um die Situation aufzuklären. Wo das nicht möglich ist, scheint es mir sinnvoll, dem seltsamen Verhalten anderer Menschen einen Sinn zu unterstellen, den wir mangels Information noch nicht kennen.

Der beschnittene Baum

Heute habe ich im Krankenhaus einen Mann aus Russland getroffen. Man hat ihm operativ den Kehlkopf entfernt. Sein Sohn hat ihm ein Bild gemalt von einem Apfelbaum mit roten Früchten. Auf dem Bild stand in großen Buchstaben zu lesen: „Der Baum wurde beschnitten. Jetzt trägt er viele gute Früchte. Lieber Vater, Ihre Stimme war uns wichtig. Aber Sie selbst sind uns sehr viel wichtiger!“

Es gibt keine Vergangenheit.

Es gibt in unserem Leben keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur Erinnerung, Augenblickserleben und Erwartung. Alle drei finden im Gehirn gleichzeitig statt – als Visionen in der Gegenwart (die als einzig erlebbare Zeit gewissermaßen ewig ist). Alle drei sind veränderlich und beeinflussbar. Alle drei beeinflussen einander. Die Erinnerung prägt das Augenblickserleben und die Erwartung, aber auch der umgekehrte Prozess ist möglich und lässt sich aktiv gestalten. Genau das ist der Grund, warum Dr. Milton H. Erickson sagte: „Es ist nie zu spät, um eine glückliche Kindheit zu haben“.

Noch einmal: Vergangenheit und Zukunft sind physikalische Postulate, keine biologischen Realitäten. Was war und was sein wird, sind individuelle Vorstellungen im Jetzt.

Auch die Vergangenheit eines Volkes ist eine kollektiv geteilte und gegenseitig angeähnelte Vorstellung in der Gegenwart. Kollektive Realitäten gibt es nur als Durchschnittswert – ohne Sicherheit, dass mit den gleichen Begriffen auch nur annähernd dasselbe gemeint ist.

Mehr über unbewusste Bewegungen

Beobachten Sie doch einmal:

Wenn sich jemand bei einem Gespräch mit dem Finger von innen nach außen unterm Auge reibt (die Bewegung verläuft meist in einer Diagonale bzw. mit einer leichten Rundung nach unten), dann wurde gerade über etwas gesprochen, worüber er weinen könnteoder worüber er früher einmal viel geweint hat.

Reibt sich jemand während des Gesprächs das Auge (meist eher mit dem Handballen), dann wurde gerade über etwas gesprochen, was ihn gekränkt hat – im Sinne einer Demütigung oder Verärgerung.

Räuspert sich jemand während eines Gesprächs nach einer emotional belangvollen Stelle, dann drückt das regelmäßig eine unausgesprochene Verärgerung aus. Weiterlesen

Vorangekündigte Bewegungen

Auf meinem Heimweg vorhin bin ich auf einen Zebrastreifen zugefahren. Auf dem Bürgersteig – noch etwas davor – ging eine Passantin. Ich hielt an. Ob jemand vorhat, die Straße zu überqueren, sieht man bereits einige Meter bevor die Person anhält oder sich umschaut. Schon eine Weile vorher macht sie nämlich mit dem Körper oder mit dem Kopf eine kleine Drehbewegung, die die beabsichtigte Drehung vorwegnimmt.

Diese vorangekündigten minimalen Bewegungen vor der eigentlichen Bewegung zu beobachten, kann sehr nützlich sein. Zum Beispiel in Gremiensitzungen oder bei Seminaren: Man bittet um einen Freiwilligen. Für sehr lange Zeit meldet sich keiner. Alle warten, ob nicht ein anderer mehr Lust hat als sie selbst und ihnen zuvorkommt. Wer sich zuletzt nach vielen Ermunterungen doch meldet, das ist der- oder diejenige, wer sich schon ganz am Anfang gerührt hat: Mit einer kleinen Vorwärtsbewegung des Oberkörpers, mit einem kurzen Öffnen des Mundes, mit einem Auseinanderschlagen der Beine und tiefen Ausatmen, mit einer beliebigen Bewegung, die auch einen Wortbeitrag nonverbal einleiten könnte. Wenn ich den Prozess um einige lästige Minuten abkürzen möchte, frage ich gezielt die Person, die sich nach dem Stellen der Freiwilligen-Frage als erste bewegt hat, ob sie die Aufgabe übernehmen würde. Die Erfahrung zeigt: Sie sagt immer ja.

Lebensziel

„Mein Lebensziel ist, eine möglichst breite Spur von Heilung und Glück hinter mir her zu ziehen“, sagte ich zu einem Freund. „Da hast du ja einen großen Anspruch“, erwiderte er. „Ich bin schon froh, wenn ich nicht allzu viel Unglück anrichte.“

Webtipp: Peggys Blog

Nicht nur, weil ich für das Magazin „KidsLife“ schreibe, empfehle den Blog „Peggys Welt“ auf der Website der Elternzeitschrift… und es hat auch mit „Hypno-“ nicht so viel zu tun, mit „systemisch“ aber schon einiges… bekanntlich ist die systemische Beratung von den Familientherapeuten entwickelt worden, und in diesem Blog ist eine Menge beraterische Familienweisheit konzentriert. Dabei kommt das alles mit großer Leichtigkeit daher… „Peggys Welt“ ist witzig und unterhaltsam zu lesen. Man sieht den „ganz normalen Wahnsinn“ des Lebens mit Kindern in einem Spiegel… und weil es ja auch nicht die eigenen Kinder sind, kann man in den Fällen grinsen oder lachen, wo man im eigenen Leben wohl eher rot oder blass anlaufen würde…