So sensibel

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“Du bist übersensibel”, sagte er zu mir. “Das ist eine Frage der Perspektive”, antwortete ich. “Vielleicht bist du untersensibel.”    

Die Geschichte erzähle ich Menschen, die sich Vorwürfe von anderen leicht „anziehen“, die sich von Kollegen oder Familienmitgliedern verunsichern lassen oder zu Selbstvorwürfen neigen. 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ II Die Gruppe: Krisenbewältigung und gemeinsame Entwicklung in Partnerschaft und Familie, Schule, Beruf und Freizeit “.

Meinungsumlaufbahnen

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Früher dachten die Menschen, der Mond, die Sonne, die Sterne und Planeten kreisen um die Erde. 

Heute wissen wir: Nur der Mond kreist um die Erde, und selbst das stimmt nicht ganz, sondern Mond und Erde kreisen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Weil der im Erdinneren liegt, merken wir davon nicht viel, außer dem Rhythmus der Gezeiten. 

Die Menschen von früher verbanden viele Geschichten mit dem seltsamen Tanz der Planeten um die Erde. Sie wussten nicht, dass die Planeten sich in Wirklichkeit um die Sonne drehen. 

Vielleicht denken wir heute noch manchmal, dass das Leben sich um uns dreht. Uns interessieren die Meinungen der anderen über uns, auch wenn die anderen gar nicht oder nur gelegentlich und ganz am Rande mit uns beschäftigt sind. 

Die Meinungsumlaufbahnen der anderen ziehen ihre Kreise nicht um uns. Es sind Bahnen um die Sonne, um die uralten Fragen von Zugehörigkeit und Sinn, Gewinn und Verlust, Leben und Tod. Wie Planeten ziehen andere Menschen mit ihren Meinungen an uns vorbei. Wenn sie relativ nahe vorbeiziehen und ihr Gravitationsfeld sich mit unserem trifft, kann man die Wirkung manchmal spüren. Und dann ziehen sie wieder weiter auf ihrer Meinungsumlaufbahn. 

Wir können uns Gedanken darüber machen, was andere über uns denken, meistens aber wird man es nicht erfahren, und man braucht es auch gar nicht zu wissen: Stattdessen können wir andere Menschen, die womöglich eine Meinung über uns haben, sehen, wie die Asteroidenbewohner im Buch vom kleinen Prinzen, die ab und zu isoliert an einem vorbeiziehen und sich wieder entfernen. 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ II Die Gruppe: Krisenbewältigung und gemeinsame Entwicklung in Partnerschaft und Familie, Schule, Beruf und Freizeit “.

Die Cafés von Sarajewo

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In den Monaten nach dem Balkankrieg saßen auffallend viele Menschen in den Straßencafés von Sarajewo, tranken Kaffee, unterhielten sich mit Freunden oder lasen die Zeitung. 

„Es wirkt so friedlich hier, als hätte es nie einen Krieg gegeben“, sprach ein Journalist eine fröhlich plaudernde Gruppe von Caféhausgästen an. „Wissen Sie“, antwortete einer der Angesprochenen, „noch vor Kurzem konnten wir nicht aus dem Haus gehen, ohne befürchten zu müssen, von einem Heckenschützen erschossen zu werden. Wir sitzen hier jeden Tag und feiern, dass wir hier sein können und sicher sind.“ 

Die Geschichte verwende ich, um mit Klienten den Blick darauf zu richten, dass es eine Zeit nach der Krise geben wird. In anderen Fällen kann die Anekdote nützlich sein, um den Blick (da, wo es möglich ist,) von der Bitterkeit und Verletzung hin zur Erleichterung darüber zu wenden, dass bessere Zeiten gekommen sind. 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Intensiv – Seminare: Hypnosystemische Therapie: „Therapeutische Hypnose“, Physisch & Digital

Intensiv-Seminare vom Profi für Profis –

Online oder in Kaiserslautern (hybrid), mit vielen Übungen und Live-Demos, für Heilpraktiker / HP (Psych.), Seelsorger, Pädagoginnen, Ärzte, Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen, Coaches.

Das Institut für Hypnosystemische Beratung (hsb) in Kaiserslautern startet im Oktober 2023 – Januar 2024, in neuem Format, mit dem nächsten Block der Hypnosystemischen Therapieausbildung inklusive der Erickson’schen Hypnotherapie:

Therapeutische Hypnose

Hybrid-Seminare: Live in Kaiserslautern oder digital per Zoom

20.-21.10.2023: Seminar 1: Tranceinduktionen und Trancephänomene in der Erickson’schen Hypnotherapie
17.-18.11.2023: Seminar 2: Therapieaufbau – Anamnese – Utilisation: Probleme in Lösungen transformieren
15.-16.12.2023: Seminar 3: Körpersprache, Stimme und verbale Implikationen (Mehrebenen-kommunikation)

19.-20.1.2024: Seminar 4: Probleme trennen, Lösungen verbinden – wie funktioniert hypnotische Kommunikation?

Die Seminarreihe in Stichworten
Ort: hsb, Kieferberg 25, 67659 Kaiserslautern (alternativ: Teilnahme per Zoom)
Umfang:

►  Der nächste beginnende Block im Oktober 2023 – Januar 2024: Therapeutische Hypnose (4 WE), wird erstmals in Form von 2 Intensivtagen/ Wochenende, á 9 Stunden angeboten (Freitag und Samstag, von 9.00 – 13.30 Uhr und 15.00. – 19.30 Uhr). Die Seminartage werden wie 3 Seminartage á 6 Stunden zertifiziert.

Dauer: 12 Seminare in 1-3 Jahren
Leitung: Stefan Hammel
Kosten: 450 Euro für Seminare ab Okt 2023

► Neu ist ab Oktober 2023 auch, dass Sie eine Kurzvariante buchen können. Diese Kurzvariante wird zum Preis von 340,00 €/ Wochenende (statt 450,00 €/ Wochenende) angeboten, an 1,5 Intensivtagen/ Wochenende (Freitag 15.00. – 19.30 Uhr + Samstag, 9.00 – 13.30 Uhr und 15.00. – 19.30 Uhr).

Rabatte für Vorauszahlung | mehrerer Seminare auf Anfrage
Zertifizierung: Institut für Hypno-Systemische Beratung in Kaiserslautern
Anmeldung: stefan.hammel@hsb-westpfalz.de
Unterkunft: ÜF im Institut für bis zu 5 Personen oder Hotelübernachtung in unmittelbarer Nähe

Informationen zur Ausbildung: Hypnotherapie nach den Verfahren von Milton Erickson

Zu den Terminen und Inhalten der Ausbildung…

Zu den Konditionen und Informationen der Ausbildung…

Zu den schriftlichen Rückmeldungen früherer Teilnehmerinnen und Teilnehmer…

Kontaktaufnahme: Für weitere Information oder zur Anmeldung klicken Sie hier!


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Stefan Hammel Hypnose – In diesem Film erklärt Stefan Hammel wie Hypnose funktioniert.

Ungleiche Ohren

Diese Geschichte stammt von meiner geschätzten Kollegin Lisa Cappel- Herhammer.

Quelle: https://pixabay.com/de/vectors/hund-haustier-tier-rough-collie-48490/

Unsere Mischlingshündin hatte zwei ganz ungleiche Ohren. Eins  war ein Schlappohr, das dem Zuhörer stets freundlich zugewandt entgegennickte. Das andere stand zur Seite. Mit dem Kommandos ausführen nahm sie es je nach Situation nicht so genau, denn das eine war ein Hinhör-Ohr und das andere ein Weghör-Ohr.

Laternen im Vorgarten

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„Stellen Sie sich vor, jeder Mensch in Ihrer Nachbarschaft hätte eine Laterne im Vorgarten, die er abends anzündet, damit sie schön leuchtet. Nehmen wir einmal an, Ihre Laterne ist besonders groß und leuchtet besonders hell. Die Ihres Nachbarn ist kleiner und leuchtet weniger hell. Sie könnten Ihre Lampe ein bisschen verrußen lassen oder den Docht kürzer schneiden, damit der Nachbar sich nicht grämt und das Gefühl genießt, dass seine Lampe heller scheint. Sie könnten aber auch Ihre Lampe putzen und polieren und sich sagen: „Je mehr Licht, desto besser! Und wenn es den Nachbarn stört, dass seine Lampe kleiner ist, dann ist das sein Problem. Wenn er aber freundlich ist und Ihr Licht so leuchten lässt, wie es leuchten will, dann können Sie ihm helfen, dass auch sein Licht hell leuchtet – vorausgesetzt, dass er das möchte. Was meinen Sie? 

Die Metapher erzähle ich Menschen, die Scheu zu haben scheinen, sich mit ihrer Begabung zu zeigen und solchen, die mit Neid und Missgunst anderer Menschen zu kämpfen haben. 

 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Neuigkeiten

Neuigkeit No. 1:

Steine aus dem Rucksack packen: Das Tigerbruch gibt es ab sofort auch als Hörbuch.

Katharina Lamprecht, Stefan Hammel, Martin Niedermann, Adrian Hürzeler

Wie der Tiger lieben lernte (Hörbuch)
120 Hörgeschichten zum Umgang mit psychischem Trauma
Gelesen von Hemma Michel und Axel Wostry.

2023, 220 Min.
(978-3-497-61800-2) Hörbuch-Download
€ [D] 24,99

Zu bestellen bei Ernst- Reinhardt- Verlag.

Neuigkeit No. 2:

Mein Buch, „Therapeutic Interventions in Three Sentences:  Reshaping Ericksonian Hypnotherapy by Talking to the Brain and Body“ (deutsch: „Grüßen Sie Ihre Seele! Therapeutische Interventionen in drei Sätzen“), ist jetzt auch als Paperback erhältlich und daher deutlich kostengünstiger.

Therapeutic Interventions in Three Sentences:  Reshaping Ericksonian Hypnotherapy by Talking to the Brain and Body

Routledge

31 May 2023, 102 Seiten

22,95 Euro

ISBN 978-1032570815

Bestellen könnt ihr das Buch in meinem Onlineshop.

Liebe Grüße euer,

Stefan

Bananen aus eigener Ernte

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„Du hast aber eine große Bananenstaude! Hat die schon einmal Früchte getragen?“ So fragte mich ein Freund, der aus einem fernen Land bei mir zu Besuch war. Ich lachte. „Nein! Soweit ich weiß, tragen Bananenpflanzen in unseren Breiten keine Früchte. Ich habe jedenfalls noch nie von so einem Fall gehört“, antwortete ich. 

„Die Staude steht schief, weil sie immer zum Licht hinwächst. Ich drehe sie einmal um“, befand ich einige Wochen später. Mit großem Kraftaufwand drehte ich die große Staude in ihrem schweren Topf um 180 Grad. „Geschafft!“ Auf der Rückseite der Pflanze, die nun nach vorne zeigte, wuchsen fünf schöne Bananen. 

Die Geschichte erzähle ich, um Menschen einzuladen, das, was sie sich wünschen oder was für sie wünschenswert ist, auch dann für möglich zu halten, wenn sie es bisher noch nicht erlebt haben. Quelle: www.stefanhammel.de/blog/2019/07/19/3480 (Kurzfilm “Bananen aus eigener Ernte”)

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Der Schutzmann

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Als ich ein Kind war, gab es manchmal Polizisten, die den Verkehr regeln an Stellen, dort, wo heute eine Ampel steht. Manche von ihnen standen auf einem erhöhten Podest. Das sah ein bisschen aus wie der Schemel eines Elefantendompteurs. „Schutzmann“ nannte man so einen Verkehrspolizisten. Dieser Schutzmann stand also auf diesem Schemel mitten im regen Autoverkehr, stoppte die einen Autos und winkte die anderen vorbei, dann stoppte er die anderen und winkte die einen durch. Manchmal gab er Signale, die bedeuteten „Schneller, schneller!“ oder „Laaangsam fahren!“ Er hatte auch eine Trillerpfeife, mit der er kurze oder längere Pfiffe ausstoßen konnte, um Autofahrer und Fußgänger zu warnen und zu ermahnen. 

Ich habe hier ein kleines Podest. Darf ich Sie einladen, sich einmal daraufzustellen? Bitteschön! Von hier aus sehen Sie die Welt aus einem anderen Winkel… Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie stehen als Schutzmann bzw. als Schutzfrau auf dieser Insel mitten auf einer viel befahrenen Kreuzung. Der Chef, die Kollegen, die Kunden kommen mit ihren Anliegen vorbei, auch Anfragen von verschiedenen Behörden, und sie regeln den Verkehr: Hier Stop, da fahren! Dann dort Stop, hier fahren! Sie können auch signalisieren: Schneller! Langsamer! Achtung! Vorsicht! Probieren Sie das einmal aus und spüren Sie, was das für eine Wirkung auf Sie hat. Wie ist das für Sie? 

Die Metapher gestalte ich gemeinsam mit Menschen, die Mobbing, Burnout, Unter- oder Überforderung oder anderen Belastungen im Bereich der Arbeitswelt erleben. Sie kann in bemerkenswerter Weise dazu beitragen, aus einem Erleben des hilflosen passiven Erleidens in ein Erleben des Gestaltens, der wieder erlangten Kontrolle und Handlungsfähigkeit zu finden.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Wenn ich eine Leiche wäre…

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“Das wird jetzt mal für ein paar Minuten unangenehm”, sagt die medizintechnische Assistentin. Sie drückt auf einen Knopf. “Ich weiß schon, was auf mich zukommt. Es wird grauenhaft”, möchte ich antworten, sage aber nichts. Die Manschette, die den Tiefenvenendruck meines linken Beines messen soll, füllt sich mit Luft. Ein Bar, zwei Bar, drei Bar, ich weiß nicht wieviel Druck sie aufs Bein geben. Es ist jedenfalls scheußlich.   

Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: Wenn ich mich auf das konzentriere, was ich höre, statt auf das, was ich fühle, konzentriert mein Gehirn meine Aufmerksamkeit in einem anderen Zentrum. Wo das Hören im Vordergrund steht, kommt das Fühlen in den Hintergrund. Ein bisschen so, als ob jemand aus dem Zimmer mit der Baustelle hinübergeht in ein anderes Zimmer, wo es leiser ist und weniger Staub in der Luft hängt. Könnte das etwas helfen? Ich konzentriere mich auf die leisen Geräusche des Ventilators, der Heizung, auf Wortfetzen, die vom Flur her an mein Ohr dringen. Tatsächlich, so ist es besser. Was kann ich noch hören? Draußen fährt ein Auto vorbei… Mein Atem wird ruhig, ich fange an, mich zu entspannen. Ich werde neugierig: Das ist schon recht gut… kann es noch besser werden?   

Ein weiterer Gedanke schießt mir durch den Kopf: Wenn ich eine Leiche wäre, würde mich die Manschette überhaupt nicht stören. Also ist es nicht der Druck auf dem Bein, sondern die Reaktion des Körpers, die die Missempfindungen erzeugt. “Lieber Körper”, sage ich in Gedanken. “wir haben herausgefunden, dass nicht die Manschette, sondern deine Reaktion darauf, die Unannehmlichkeit erzeugt. Wenn du das erzeugen kannst, kannst du das bestimmt auch abstellen… bitte?” Tatsächlich, der Körper stellt die störenden Gefühle ab. “Danke, lieber Körper! Du bist großartig!”, denke ich und lächle ihm zu.   

Ein dritter Gedanke schießt mir durch den Kopf. “Lieber Körper, ich traue mich fast nicht, das zu sagen. Ich bin dir wirklich dankbar und möchte nicht reden wie das unzufriedene Eheweib in der Geschichte vom Fischer und seiner Frau. Aber, wenn es nicht zu verwegen ist, dass ich dich frage: Ich habe mich immer gefragt, ob man Schmerzen und Missempfindungen auch in Behagen transformieren kann. Lieber Körper, kannst du das? Und wenn ja, würdest du das für mich tun?”   

Wonne und Behagen breiten sich in meinem Bein aus. Ein bisschen Zeit bleibt mir noch, um tief berührt meinem Körper zu danken und das Wohlgefühl in meinem Bein zu genießen.   

Ein Piepton signalisiert, dass die Messung zu Ende ist. Ein Zischen – der Druck wird aus der Manschette herausgelassen.   

“Sie haben’s geschafft”, sagt die Medizintechnische Assistentin. “Schade, schon?” möchte ich antworten, sage aber nichts. Wie sollte ich ihr erklären, was ich gerade erlebt habe?   

Wenn das mit den Schmerzen des Körpers möglich ist – könnte es für die Schmerzen der Seele etwas Ähnliches geben?    

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.