Brombeeren pflücken

Als Kind half ich oft meinen Eltern im Garten. Ich erinnere mich, wie mein Vater mich anwies, Brombeeren zu ernten: „Nimm eine Brombeere in die Hand und zupfe ein bisschen daran. Nicht fest, nur ganz leicht. Wenn sie reif ist, fällt sie dir von selbst in die Hand. Wenn sie nicht von selbst abgeht, lass sie los. Sie schmeckt noch sauer.“

Die Brombeeren-Geschichte erzähle ich Menschen, die wegen einer anstehenden Entscheidung hin- und hergerissen sind: Eine Partnerschaft zu beginnen, eine berufliche Veränderung anzugehen oder sonst etwas Neues anzufangen. Oder Leuten, die mit aller Kraft etwas erreichen wollen, was nicht – oder nicht allein – in ihrer Macht steht.

Die Geschichte von den Brombeeren stammt aus dem Buch „Der Grashalm in der Wüste“ (S. 64). Sie findet sich auch im Hörbuch „Der Grashalm in der Wüste – Die Taggeschichten.“ Eine Audiodatei der Brombeerengeschichte aus dem Hörbuch ist hier kostenlos downloadbar.

Stille erzeugen

Ein Lehrer kam in eine unruhige Klasse. „Es wird schwierig werden, sie zur Ruhe zu bringen“, dachte er bei sich selbst. Da stellte er sich vor, alle Schüler seien kleine Atome, die von einer unruhigen Schwingung ergriffen seien. Er brachte sich selbst in dieselbe Schwingung, zappelte ein klein wenig mit den Armen, trat von einem Bein aufs andere und murmelte dabei etwas vor sich hin. Als er die gleiche Schwingung erreicht hatte, wie seine Schüler, wurde er allmählich langsamer und leiser. Auch die Klasse wurde ruhiger und leiser. Er musste aufpassen, sich nicht zu schnell zu beruhigen – lieber noch einen Augenblick zappeln und dann wieder ruhig werden. Er brauchte dafür etwa drei Minuten. Dann war die Klasse völlig still. Weiterlesen

Ansteckungsgefahr

Vergangenes Wochenende war ich bei der Familie meiner Schwester zu Besuch. Gleich zu Beginn habe ich aus einem Wasserglas getrunken, das vor mir stand. „Hast du daraus getrunken?“, fragte meine Schwester. Das Glas gehört Luise. Sie ist sehr ansteckend.“ Ich habe mich über das Glas gebeugt und habe die Worte hineingeschleudert: „Passt auf, dass ihr euch nicht mit Stefan ansteckt!“ Dann habe ich das Glas ausgetrunken. Mehr ist nicht passiert. Mir zum Mindesten nicht.

Ausbildung Hypnose-Coaching

Eine Ausbildung „Hypnose-Coaching und Grundlagen der Hypnotherapie“ beabsichtigen wir ab dem kommenden Jahr in Liechtenstein anzubieten – und wahrscheinlich auch in Bern. Die Ausbildung erstreckt sich auf acht Seminare in 2 Jahren. Das Konzept und die Inhalte der Ausbildung habe ich jetzt auf der Seite von hsb Westpfalz veröffentlicht. Weitere Informationen, etwa zur Preisgestaltung, folgen in den nächsten Wochen. Wer neugierig ist, kann sich das Konzept hier schon einmal ansehen, und natürlich könnt ihr mir per E-mail jederzeit Fragen zu der Ausbildung schicken!

Sprechende Namen

Viele Menschen, die einen sprechenden Nachnamen haben, machen aus dem Namen ein Lebenskonzept. Das geschieht wohl oft unbewusst. In der Beratung kann es Sinn machen, zu überlegen, wie man einen Namen ressourcenorientiert deutet, wie man seine Chancen nutzt bzw. naheliegende Risiken seiner Deutung vermeidet. (Ich heiße zum Beispiel Hammel und hielt mich früher für ungeschickt.)

Um das Phänomen zu illustrieren: Meine Tante namens Hammel hat einen Mann namens Schäfer geheiratet. Eine Frau namens Nagel hat einen Mann namens Hammer geheiratet. Des weiteren stieß ich auf folgende Personen, die ihren Namen in ihre Biographie verwoben haben:

Brillen Brill, Buchhandlung Bücher, Bestattungsinstitut Drangsal, Schuhhaus Schug, zahlreiche Fachgeschäfte der Familie Profit, die Zahnärzte Dr. Bohr, Dr. Fleischer, Dr. Weh und Dr. Reißer, die Gynäkologen Dr. Rohr, Dr. Bitsch, Dr. Decker und Dr. Stierle, den Urologen Dr. Rüssel, die Chirurgen Weiterlesen

Was ist Mehrebenenkommunikation?

Alles Mehrdeutige ist suggestiv: Bewusst reagieren kann der Hörer meist nur auf einer Ebene, die andere wird unbewusst mit angenommen (oder ggf. mit abgelehnt). Mehrere Ebenen gibt es immer beim Gebrauch von Symbolen, Metaphern, Geschichten, und ebenso beim Gebrauch kontextabhängiger Sätze. Bewusst wird verstanden und akzeptiert, was in den Kontext passt. Unbewusst wird eine ander Bedeutung mit angenommen, die in den Beratungskontext passt. In ein Mentaltraining für Gewichtheber könnte man zum Beispiel eine kleine Erzählung über Elefanten einfügen:

Elefanten sind nützlich. Sie sind stark und tragen selbst große Gewichte mit Leichtigkeit. Darum werden die Elefanten in Indien seit Jahrtausenden als Arbeitstiere geschätzt.

Analoges Markieren nennt man übrigens die Technik, solche zentrale Botschaften nonverbal hervorzuheben. Dies geschieht meist durch eine leichte Veränderung der Stimme, Tonhöhe, Sprechgeschwindigkeit, Sprechrichtung, durch eine Sprechpause oder ein optisch wahrnehmbares Signal.

Webtipp: M.E.G.a.phon online

M.E.G.a.phon, die Zeitschrift der Milton-Erickson-Gesellschaft für Klinische Hypnose hat in ihrer aktuellen Ausgabe auf Seite 5 die Internetseite www.stefanhammel.de vorgestellt. Vielen Dank an den Herausgeber Christian Kinzel für den Hinweis auf die Webseite!

Die Zeitschrift M.E.G.a.phon kann hier bestellt und hier online heruntergeladen werden. Sie erscheint in einer Auflage von 12.000 Exemplaren. In der aktuellen Ausgabe finden sich neben Infos über Hypnoseausbildungen und neuer Hypnoseliteratur unter anderem Informationen zu Hypnose bei

  • Nikotinentwöhnung
  • Reizdarmsyndrom
  • Kinderwunsch
  • Schmerzen
  • u.a.m.

Einander verstehen

Ich hatte heute eine Paartherapie. Ein Techniker und eine Versicherungsangestellte wollten gerne, dass ich ihnen helfe, einander zu verstehen. Ich erklärte ihnen, dass Menschen einander nicht verstehen können, schon gar nicht Männer und Frauen. „Ich verstehe“, sagte der Techniker. Wir brauchen einen Converter von meiner Sprache in die Sprache meiner Frau. „Sie illustrieren das, was ich sagen will, sehr anschaulich“, habe ich erwidert, „was ist ein Converter?“

Versuchsbericht zu Hypnose bei Tinnitus

Ein Mitglied der Deutschen Tinnitus-Liga bat mich letzte Woche, ihm einen zusammenfassenden Bericht zuzusenden zum Stand unseres Pilotversuchs zur hypnotischen Beeinflussbarkeit von Tinnitus. Ich habe das Dokument heute fertiggestellt und habe eine leicht gekürzte Fassung des Berichts auf der Seite von hsb ins Netz gestellt. Viel Spaß beim Nachlesen!

Der Taschenspieler

 

Hypnotherapie – und wahrscheinlich jede Therapie – ist Lenkung der Aufmerksamkeit. Das ist, als ob ich eine Kamera so lenke und einstelle (und den Film nachher so bearbeite und schneide), dass der Zuschauer (respektive Klient) etwas wahrnimmt, was er so noch nicht gesehen hatte und was einen Sinn ergibt. Wobei Sinn nicht immer bedeuten muss, Weiterlesen