Angst kommt von Enge. Was passiert mit der Angst, wenn ich meine Vorstellung des Raumes in dem ich mich bewege, weite? Was passiert, wenn ich den Zeitraum weite, den ich mir vorstelle? Was passiert, wenn ich mir etwas vorstelle, was mit Enge unvereinbar ist?
Archiv des Autors: Stefan Hammel
Der Geschichtenerklärer
Ein Märchen! Die Augen der Kinder leuchteten. Der Geschichtenerklärer begann: „Es war einmal eine Geißenmutter, die hatte sieben junge Geißlein. Wie diese prototypische Einleitung zeigt, handelt es sich um ein Märchen. Die Zahl sieben ist in dieser Art Literatur die Zahl des Vollständigen. Später wird es wichtig werden, dass die jungen Geißen nicht alle gefressen, daher aber alle gerettet werden. Warum der Geißenvater nicht genannt wird, erfahren wir nicht. Manches spricht dafür, dass er im Wolf versinnbildlicht ist. Das spätere Fressen der Geißenjungen kann als gewalttätiger oder sexueller Akt verstanden werden. Wenn ihr nachher die Geschichte in fünf Hauptabschnitte untergliedert, werdet ihr feststellen, dass das Märchen einem gestuften Schema folgt…“ Und das Leuchten in den Kinderaugen erlosch.
Gedanken über Angst IV
Angst kommt aus vergangenen Erfahrungen. Wirklich vergangen sind diese Erfahrungen, wenn ich die Angst vor dem Vergangenen ablege.
Rote Rosen
Sie war geschieden. Sie erzählte mir: „Unsere ganze Ehe lang hat mir mein Mann rote Rosen gebracht. Ich habe ihm nie erzählt, dass die schönsten Rosen für mich crèmeweiße sind. Ich dachte immer: Wenn er mich wirklich liebt, dann wird er es von selbst bemerken.“
(Stefan Hammel, Der Grashalm in der Wüste, S. 67)
Gedanken über Angst III
Angst bezieht sich auf eine Zukunft, die wir nicht kennen. Angst ist eine Illusion.
Webtipp: Online-Magazin KidsLife
Hab ich schonmal gesagt, dass sich unter www.kidslife-magazin.de eine wirklich schöne Sammlung alltagstauglicher Tipps für Eltern befindet? Ich glaube noch nicht. Hingewiesen hatte ich lediglich auf „Peggys Blog-Welt“, die in die Seite integriert ist. Aktuell weist das Online-Magazin der Elternzeitschrift „KidsLife“ gerade auf die Hörbuch-CD „Der Grashalm in der Wüste – Die Taggeschichten“ hin:
„Der Grashalm in der Wüste“ heißt ein neues Hörbuch, gelesen von Oskar Mürell und Stefan Hammel, mit Musik von Jan Masuhr. Die Geschichten auf dieser CD erzählen davon, wie wir in anspruchsvollen, manchmal aussichtslos erscheinenden Lebenslagen einen neuen Blick auf die Welt gewinnen können. Sie regen an zu neuen Blickwinkeln und neuen Herangehensweisen, um herausfordernde Lebenssituationen zu meistern. Alle Erzählungen stammen aus dem Buch „Der Grashalm in der Wüste – 100 Geschichten aus Beratung, Therapie und Seelsorge“ von Stefan Hammel (Nierstein, edition impress, 2006). Info und Bestellung: www.stefanhammel.de
Vielen Dank an Chefredakteur Andreas Schmid, an Martina Voigt-Schmid sowie an Matthias Krauß, den Herausgeber des Online-Magazins, für den freundlichen Hinweis!
In der aktuellen Online-Ausgabe von „Kids Life“ finden sich übrigens viele hilfreiche Tipps zu den Themen:
Verkehrssicherheit von Kindern
Psychische Gesundheit bei Kindern
Kinderbücher
Jugendschutzgesetz
Elternkurse
Lernmethoden
Aggressives Verhalten bei Kindern
Kopfschmerzen
Fernsehprogramm
Übergewicht bei Kindern
Homöpathie
Haustiere
und viele andere…
Wer einmal diese wirklich gute Elternzeitschrift auf echtem Papier lesen möchte, kauft sich natürlich am allerbesten gleich das Original! Ich wünsche allen Blogleserinnen und -lesern viel Spaß beim Stöbern!
Gedanken über Angst II
Körperlicher Schmerz ist proportional zur empfundenen Angst. Wer die Angst nimmt, nimmt den Schmerz.
Die Geschichte von Frau Sing und Frau Fließ
Gestern hat mir eine Frau gemailt, deren Tochter stottert. Was würde ich als Therapeut mit einem stotternden Kind machen? Mir ist Folgendes dazu eingefallen.
Ich würde ermitteln, wann das Stottern nicht oder weniger ausgeprägt auftritt. Soweit ich weiß, ist das üblicherweise beim Singen der Fall, und sicher gibt es Unterschiede zwischen stressigen und entspannten Situationen. Ich würde erfragen, Weiterlesen
Gedanken über Angst I
Angst bewirkt, was sie befürchtet.
Der Duft des Brotes
„Frau“, sprach der Bäcker, „ich werde älter und meine Kräfte lassen nach. Ein Leben lang habe ich Brot für dieses Dorf gebacken. Ja, von weither sind die Leute gekommen, um meine Brötchen zu kaufen. Wenn jetzt der Tag kommt, dass ich die Teigschüssel aus der Hand legen muss, wer wird dann das Geschäft weiterführen?“ Die beiden hatten keine Kinder. „Geh hin“, sprach die Frau, „such dir einen jungen Mann, der dir zur Hand geht, und den du alles lehren kannst von deiner Kunst. Wenn du alt bist und nicht mehr arbeiten kannst, soll er den Laden weiterführen und du sollst stolz auf ihn sein wie auf einen Sohn.“ Der Bäcker ließ also in den umliegenden Dörfern verbreiten, er suche jemand, der gerne Brot bäckt und der dieses Handwerk bei ihm lernen möchte. In den kommenden Tagen stellten sich bei ihm vier junge Männer vor, und er hatte die Qual der Wahl. Und da ihm die Entscheidung schwer wurde, ging er zu seiner Frau und fragte sie. Sie sagte: „Hol alle noch einmal her. Ich will dir sagen, welchen du nehmen sollst.“ Weiterlesen