Anästhesie, kinderleicht

Vor einiger Zeit habe ich erzählt von einem Jungen, der mit fremden Leuten nicht spricht („Der stille Gregor“, 29.12.09, 14.1. und 16.1.10, selektiver Mutismus). Wir schicken uns manchmal E-mails, mal ernsthafte, mal verrückte, und mal beides zugleich. Neulich habe ich von ihm die folgende E-mail erhalten.

Hallo Stefan,

wir mussten zu einer Podologin wegen meiner Mama.Sie kam mit Angst herein. Die Podiologin äh, Podologin hat gesehen, dass sie Angst hat und hat sofort gesagt: „ Sie sind die Frau Xxxxxxxxxxxl“. Das sieht man auf ihrer Stirn.“ Da hat meine Mama gesagt: „Ja“. Meine Mama hat gesagt: „Das ist so ähnlich wie beim Zahnarzt“. Da hat ein Mann gesagt: „Ja, wir bohren auch“. Meine Mama war an der Reihe und ich guckte zu. Die Po. musste etwas aus dem Zeh enfernen. Meine Mama musste an was Lustiges denken. Meine Mama und ich, verzeihuing, äh hoppka, hopppla äh ,hi,hi,hi…………… Also den Satz noch mal von vorne. Meine Mama und ich haben an die Schiffbahn gedacht. Meine Mama erzählte: Die dreht sich, man fährt vorfäörts hoppppppppppppkkkkkkkkkkaaaaaaaaaa vorfährts und rückwärts und seiotlich hoppppppppppplloooooooooooooo seitlich. Die Schiffbahn dreht siuch ähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh sich. Da sind viele Lichter und ein Sringbrunnen  ähhähähähähähähähäähhähääh Springbrunnen. Mama fragt mich: Gregor, siehst du die Schiffbahn auch??? Ja, nickte ich. Plötzlich sagt die Podologin: Fertig!!! Das war so schade. So schnell war die Schifffahrt zu Ende und es war so schön daran zu denken. Es hat Mama überhaupt nicht weh getan. Die anschließende Behandlung war weiterhin lustig. Mama geht in zwei Wochen wieder hin, dann aber ohne Angst.

VLG

Gregor

Für eine schöne hypnotische Anästhesie braucht man nichts als ein Kind mit viel Fantasie und einem guten Sinn für Quatsch. Im Ernst!

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