Faktum

Sie war außer sich vor Wut: „Kannst du dich nicht mal ein bisschen bewegen? Mal ein paar Gewohnheiten verändern? Warum machst du das denn immer wieder?“ „Ich bin halt so“, antwortete er.

„Ich bin halt so“ ist ein Argument, das sparsam eingesetzt werden sollte. Wer störende Kleinigkeiten herzhaft verändert, kann oft Großes erreichen. Gesten des liebevollen Umgangs neu zu entdecken, kann viel bedeuten. Aber die Mühsal, die eigene Persönlichkeit ändern zu wollen, um dem Partner zu gefallen, lohnt sich oft nicht.  Hat der eine Partner große Anstrengungen zu leisten, um kleine Schritte zu gehen, erscheint dem anderen seine Leistung auf dem Weg der Veränderung noch eher dürftig. Zorn, Verzagtheit, Groll und Härte halten Einzug in den Alltag mancher Paare, von denen einer „sich ändert“, um den anderen zu behalten. Besser ist es oft, mit dem Vorfindlichen auf neue Arten umgehen zu lernen, ohne es im Kern zu verändern. Besser ist es, dem störenden Verhalten einen neuen Kontext, neue Deutungen und neue Reaktionen zu schenken. Und gelten zu lassen:

„Ich bin halt so.“

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