Mit Geschichten durch die Krise, Teil 16: Die neue Furchtlosigkeit

Wir können wieder einkaufen! Bald geht die Schule los! Das schöne Wetter lädt uns ein Spazierengehen im Park, zum Grillen, vielleicht gibt’s doch noch Urlaub! Das Schlimmste ist vorbei! Wir tragen eine Maske, halten Abstand und das Leben hat uns wieder!

Bei der Frage, wie denn die Situation jetzt einzuschätzen sei, kommt mir der Kapitän der Endurance in den Sinn. Sein Schiff ist im Packeis gefangen. Das Eis gefriert und bricht,
verschiebt sich und gefriert wieder, richtet sich in scharfkantigen Formationen am Schiff entlang auf und drückt immer heftiger auf den Rumpf. Die Matrosen können nicht viel tun außer abwarten. Anfangs ist die Stimmung unter der Mannschaft angespannt, dann gelingt es ihnen sich mit Schlittenhunderennen und kleineren Arbeiten an Bord zu zerstreuen.
„Am 4. August, drei Tage nach dem Bruch, traf Shackleton… auf eine Gruppe von Männern, die selbstbewusst spekulierten, dass die Endurance jedem Druck standhalten würde. Er setzte sich zu ihnen an den Tisch und erzählte ihnen die Geschichte von der Maus, die in einer Gastwirtschaft lebte. Eines Abends fand sie ein leckendes Bierfass und trank so viel sie konnte. Als sie fertig war, richtete sie sich auf, zwirbelte die Schnurrbarthaare nach oben und sah sich… um. ‚Und‘, meinte sie, ‚wo ist jetzt die verdammte Katze?'“ (Quelle: Alfred Lansing: 635 Tage im Eis. Die Shackleton-Expedition, München: Goldmann 1999)

Für die, die es so mögen, hier die Gutenachtgeschichte zum Nachhören und -schauen…


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