Recycling III, oder: Das zweite Handbuch

Meine Freundin sagt, in meinem nächsten Buch geht es um Recycling. Ich sagte zu ihr: „Da merkt man, dass du Umweltingenieurin bist“. Aber sie besteht darauf und sagt: „Da steht doch auf dem Titel: ‚Vom Nutzen des Unnützen‘ – genau das ist Recycling!“ Nach ein bisschen Nachdenken habe ich ihr zugestimmt: „Ja, wir recyceln Leben. Probleme, Symptome, Erinnerungen, Werte, Worte.“

Also, jetzt wird recycled. Nach dem „Grashalm in der Wüste“ und dem „Handbuch des therapeutischen Erzählens“ erscheint jetzt im nächsten April von mir ein Buch zu therapeutischer Utilisation, also dazu, wie man scheinbar Nutzloses, Belangloses oder Schädliches für die Therapie nutzbar macht und insbesondere die Probleme zur Lösung der Probleme nutzt.

Die bibliographischen Angaben des Buches lauten:

Stefan Hammel (2011): Handbuch der therapeutischen Utilisation. Vom Nutzen des Unnützen in Psychotherapie, Kinder- und Familientherapie, Heilkunde und Beratung. Klett-Cotta, Stuttgart.

Das Buch hat etwa 280 Seiten und dürfte Anfang April auf den Markt kommen. Vorbestellungen sind schon jetzt im Buchhandel möglich.

2 Gedanken zu „Recycling III, oder: Das zweite Handbuch

  1. dazu fiel mir am sonntag auf der eisbahn etwas ein:

    am beginn der laufzeit war das eis schön glatt, es lief sich hervorragend darauf, doch nach und nach wurde es durch die vielen schlittschuhe immer mehr aufgerieben. es bildete sich eisstaub, der sich über die eisfläche legte und das laufen wurde mühseliger und schwieriger.
    dann neigte sich die laufzeit ihrem ende zu. eine große tür wurde geöffnet und das eismobil wurde bereit gemacht.
    schließlich fuhr es auf die bahn und überall dort, wo es entlang fuhr, kam wunderschön glattglänzendes eis zum vorschein.

    die grundsubstanz blieb die gleiche, doch durch die behandlung des eismobils wurde aus etwas unansehlichen, schlecht laufenden etwas schönes vollkommenes.

    so ist es bei vielen dingen in unserem leben. sei es eine aufgabe, eine beziehung oder das leben an sich. zunächst ist es vollkommen, doch nach und nach bilden sich durch abrieb unebenheiten, die störend sind. sie werden mehr und mehr. oftmals geben wir dann irgendwann auf und schmeißen die sache hin. dabei müssen wir uns lediglich nach einem geeigneten „eismobil“ umsehen, um die vorhandene, vollkommene grundsubstanz wieder zu glätten und zu ebnen, denn dann ist sie für die nächste „laufzeit“ bereit.

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