Dem andern nach

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/dvzo-dampflok-dampfzug-neuthal-2636687/)

Ich bin fremd in dieser Gegend, aber mein Navi kennt sich aus. Mit seiner Unterstützung fahre ich durch eine schöne Landschaft, weit draußen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Vor mir fahren noch drei Autos. Ihre Kennzeichen zeigen mir, dass sie aus der Gegend sind. Die kennen sich hier aus. Da vorne kommt ein Bahnübergang mit geschlossenen Halbschranken. Das erste Auto umfährt die Schranken. Es fährt eine kleine Kurve nach links und eine nach rechts, und weiter. Das zweite Auto folgt ihm nach. Ein Zacken links, ein Zacken rechts, und weiter. Das dritte Auto folgt dem zweiten, und ich dem dritten. Ein Zacken links, ein Zacken rechts, ich fahre weiter auf meiner Spur, hinter den anderen Autos her. “Moment mal”, frage ich mich plötzlich. “Was habe ich da eben gemacht?”     

Das ist das Motto: Weitermachen, in der Hoffnung, dass es nicht knallt. Nach Murphys Gesetz ist es nur eine Frage der Zeit, bis es knallt.“    

Die Geschichte erzähle ich Menschen, die sich (und evtl. andere) in Gefahr bringen, indem sie das Verhalten anderer Menschen in ihrer Umgebung nachahmen. Die Geschichte kann dazu beitragen, sie zu ermutigen, persönliche Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen, auch und gerade, wenn sie nicht der Mehrheit folgen. 

Diese Geschichte stammt von mir, Stefan Hammel, und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ III Das Ganze: Krisenbewältigung und Entwicklung in einer lokal und global vernetzten Gesellschaft “.

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