„Das Sofa des Glücks“ – Hypnosystemische Arbeit mit Paaren und Partnern, mit Coach Stefan Hammel

Ich freue mich auf mein Seminar am

14.-15.4.2023 beim Milton-Erickson-Institut Salzburg in Seeham

(in Zusammenarbeit mit Hypnosystemische Kompetenz-Werkstatt, Peter Stimpfle).

Das Sofa des Glücks“ – Hypnosystemische Arbeit mit Paaren und Partnern

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/fr%c3%b6sche-liebespaar-lustig-zusammen-1250893/ (Zugriff: 27.3.2023)

In diesem Seminar werden verschiedene Formen hypnosystemischer Arbeit mit Paaren (oder Einzelklienten mit Paarthemen) vorgestellt und eingeübt.

Therapeutisches Modellieren ist eine schnelle, sichere, effektive Form wacher Hypnotherapie, bei der…

  • das belastende Erleben aus dem Paar bzw. den Partnern heraus dissoziiert wird,
  • das Paar mit dem Zielerleben auf einem anderen Platz imaginiert wird,
  • das Paar durch einen Wechsel auf den Ziel-Platz mit dem Zielerleben identifiziert und
  • das Zielerleben als neues Identitätserleben des Paares bzw. der Partner stabilisiert wird.

Gezeigt und erprobt wird, wie dies mit Paaren bzw. Klienten mit Partnerschaftsthemen funktioniert.

Teil dieser Therapieform ist ein genaues Beobachten und Beschreiben der nonverbalen Reaktionen der Klienten, um die jeweils auftretenden positiven Veränderungen zu verstärken und zu stabilisieren, sowie eine therapeutische Dramaturgie, bei der zunehmend positiver Erwartungen erzeugt werden. Es ergibt sich eine neue Form von Paartherapie, die vom Körpererleben und unwillkürlichen Verhalten her aufgebaut ist.

Therapeutisches Erzählen ist seit langem ein Bestandteil hypnotherapeutischer Arbeit. Der Einsatz von Metaphern- und Beispielgeschichten ist aus dem alten Orient bekannt und ist bis heute eine der wirksamsten Beratungsformen. Die Geschichten werden vom Berater erzählt oder von den Klienten eingebracht und vom Berater neu gedeutet, oder sie werden von den Gesprächspartnern gemeinsam entwickelt. Vorgestellt werden therapeutische Geschichten und erzählende Interventionen, die sich in der Arbeit mit Paaren besonders bewährt haben. Dazu gehören auch therapeutisch wirksame imaginative Landschaften und Landkarten wie „Das Bergdorf“ oder „Die Insel der Liebe“.

Therapeutische Grüße sind eine wache Form der Ultrakurzhypnose. Der Therapeut bittet die Klienten, ihrem Inneren (Unbewussten, unwillkürlichen Erleben) einen Gruß auszurichten, der einen Vorschlag zur Dissoziation von Belastungen, zur Assoziation von Hilfreichem oder zur Transformation von belastendem in hilfreiches Erleben enthält. Adressat ist also nicht der Klient, sondern ein Bereich seines Inneren, den er nicht als „Ich“ ansieht. So angebotene Suggestionen werden vom Unbewussten des Klienten mit großer Zuverlässigkeit umgesetzt, ohne dass eine Trance eingeleitet zu werden braucht.

Das Seminar ist von den zuständigen Kammern für deutsche Ärzte und Psychologen sowie für österreichische Psychotherapeuten zertifiziert und mit Punkten versehen.

Anmeldung und weitere Informationen bei mir (stefan.hammel@hsb-westpfalz.de) oder beim mei Seeham / Salzburg (Link: www.miltonericksoninstitut.com, michael@nigitz-arch.at)

Ich freue mich euch im schönen Salzburger Land zu sehen.

Grüße,

Stefan

Kapillarität

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/landschaft-sommer-sonnenaufgang-1192669/)

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ein Baum das Wasser aus dem Boden bis in die höchsten Äste und Blätter bekommt? 

Wenn dort oben die Sonne auf die Blätter scheint, verdunstet dort Wasser aus den Blättern. Dadurch entsteht dort ein Wassermangel, ein Vakuum sozusagen, die Zellen ziehen sich zusammen. Um den Druckunterschied auszugleichen, wird Wasser aus den dahinter- oder darunterliegenden Zellen aufgesogen, und wenn die nun einen Unterdruck im Vergleich zu den Zellen hinter ihnen haben, saugen sie wiederum Wasser aus den tiefergelegenen Zellen an. So setzt sich das in einer langen Reihe fort, bis zu den Wurzeln, die das Wasser aus dem Erdreich aufsaugen – und wenn der Boden um die Wurzeln herum trockener wird als der in der Umgebung, so wird auch in der Erde um das Wurzelwerk herum das Wasser von den feuchteren zu den trockeneren Zonen streben. Mit dem Wasser werden Nährstoffe aufgenommen und verteilt. Auch Hormone, Abwehrstoffe, Reparaturmaterial und andere Substanzen, die der Baum produziert, werden mit ihm dorthin gebracht, wo sie gebraucht werden. 

Kapillarität sagt die Physik dazu – es ist das Prinzip, nach dem Löschblatt einen Tintenklecks in sich aufsaugt – oder auch, wenn man eine Ecke des Blatts in ein Gefäß mit Wasser taucht, die Flüssigkeit über den Wasserspiegel im Gefäß nach oben gezogen wird. 

Auch in unserem Körper gibt es Kapillarität. Sie trägt dazu bei, dass die Flüssigkeit in unserem Körper tendenziell gleichmäßig verteilt ist, so dass nach Möglichkeit alle Zellen gut mit Wasser versorgt werden.  

Wer weiß, wo dieses Phänomen womöglich noch am Wirken ist? 

Vielleicht, so stelle ich mir vor, gibt es etwas Ähnliches auch in der Welt der Werte und Bedürfnisse… vielleicht kann es etwas Ähnliches auch in Gruppen geben, in Familien oder Teams, in der Gesellschaft… und wenn es nicht von Natur aus so wäre, dann könnte womöglich doch die Vorstellung einen Unterschied machen: Wenn meine Zeit, mein Geld, meine Energie, meine Aufmerksamkeit unwillkürlich von da, wo sie zur Genüge vorhanden sind, dorthin wanderten, wo etwas mehr davon benötigt wird – wo wandern sie dann hin? Was verändert sich dann? Was kommt dann in Bewegung, und was ist die Folge für das Große, Ganze? 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Der Nachbar und der Hund

Diese Geschichte stammt von meiner geschätzten Kollegin Lisa Cappel-Herhammer.

Quelle: https://pixabay.com/de/vectors/hund-tier-haustier-h%c3%bcndchen-1728494/

Wir hatten uns aus dem Tierheim einen sehr alten Hund geholt, der in der Nachbarschaft stark polarisierte, da er auf dem Rücken schon ein Glätzchen hatte und über und über mit kleinen Warzen übersät war. Die einen fanden ihn total süß, die anderen ekelten sich.  Als unser kahlköpfiger Nachbar, dessen Glatze ein Wärzchen zierte, ihn zum ersten Mal sah, rief er angewidert aus: „Was HAT denn der Hund???“ – Ich schaute ihn nachdenklich an und sagte: „Eine Glatze und ein paar Wärzchen.“

Veranstaltungstipp im März

Ich möchte euch auf ein Angebot von Peter Stimpfle aufmerksam machen, der die HypnoSystemische Kompetenz Werkstatt Eichstätt leitet.

15.03.2023 Online Appetizer Kurz- Workshop mit Michael Nigitz-Arch

Die Dialektik ver-rückter Wahrheiten – oder: wie lassen sich die digitalen Welten der Kinder & Jugendlichen in der hypnosystemischen Arbeit nutzen?

Datum: 15. März 2023
Seminarzeit: Mittwoch 19:30 – 21:15 Uhr

Kosten 40 €

Anmeldungen unter psychoprax-stimpfle@t-online.de

Weitere Online Seminare und nähere Informationen über das Angebot der HypnoSystemischen Kompetenz Werkstatt Eichstätt findet ihr in der Homepage von Peter.

WORKSHOPS – SEMINARE 2023

23.-24.06.2023 Dr. Peter Hain: Humor und Provokation in Therapie und Beratung. 14:00-21:00 Uhr, 9:00-17:00 Uhr. Ort: Eichstätt.

16.02.24 Frauke Niehues: Impact Techniken – Therapie mit allen Sinnen. Online Workshop. 9 FP. 9:00-16:30 Uhr. 125 – 150 €.

15.-16.11.24 Dr. Cornelie C. Schweizer: Hypnotherapeutische Konzepte bei Angststörungen. Ort: Eichstätt. 275-295 €.

Liebe Grüße

Stefan

Buchtipp März

Der Buchtipp vom Monat März richtet sich an die Autorengemeinschaft, Wilhelm-Gößling / Schweizer / Dürr / Fuhr und Revenstorf mit ihrem Buch:

Hypnotherapie bei Depressionen. Ein Manual für Psychotherapeuten.

Kohlhammer, 2020. 210 Seiten mit 7 Abb., 2 Tab., kartoniert, 233mm x 155mm x 10mm. ISBN 978-3-17-036256-7. Reihe: Störungsspezifische Psychotherapie

Die Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose (M.E.G.) hat zu ihrem 40. Geburtstag eine groß angelegte empirische Studie zur Wirksamkeit der Hypnotherapie in der Therapie von Depressionen von dem Tübinger Prof. Batra in Auftrag gegeben. Im Vergleich zur hochwirksamen Kognitiven Verhaltenstherapie zeigte sich dabei eine gleich hohe Effizienz. In diesem Buch sind die der Studie zugrunde liegenden manualisierten, empirisch überprüften, hypnotherapeutischen Interventionen (30 Module) von verschiedenen in Praxis, Supervision und Ausbildung ausgewiesenen M.E.G. Referenten wiedergegeben. In den Vorworten äußern sich Gründer der deutschen M.E.G.: Burkhard Peter weist darauf hin, dass dieses Manual sowohl praxisrelevant, als auch theoretisch fundiert und wissenschaftlich evaluiert sei. Gunther Schmidt macht darauf aufmerksam, dass sich damit die Seriosität der modernen Hypnotherapie enorm erhöht habe und es durch die stringente Systematik ein logisch präzise aufbereitetes praktisches Vorgehen darstellt, das die wesentlichen Grundaspekte moderner Hypnotherapie beinhalte. Bernhard Trenkle, der derzeitige Präsident der International Society of Hypnosis ISH, merkt an, dass es in der Studie darum ging, ein eigenständiges hypnotherapeutisches Manual zusammenzustellen und zu evaluieren, was gelungen sei, und eine wirkliche Pionierarbeit darstelle, denn bislang habe man Hypnose eher als Ergänzung zu anderen Verfahren erforscht. Kristina Fuhr setzt sich einleitend mit den der Studien zugrundeliegenden diagnostischen Leitlinien auseinander, sowie dem Stellenwert der Hypnotherapie (es wurden insgesamt 152 Patienten randomisiert zugeteilt). Dirk Revenstorf stellt wesentliche Grundlagen der Hypnotherapie dar, v. a. die Haltung des Therapeuten, hypnotherapeutische Basisstrategien, Überschneidungen zur Kognitiven VT und die explizite Nutzung von therapeutischen Geschichten und Metaphern. Claudia Wilhelm-Gößling widmet sich dem psychotherapeutischen Hintergrund der hypnotherapeutischen Depressionstherapie und benennt Therapieziele, beschreibt die hypnotherapeutischen Techniken des Manuals und nötige Anpassungen an die Ich-Struktur (OPD) des Patienten. Weiter wird gezeigt, wie depressive Symptome genutzt werden können und die Module phasenorientiert zum Einsatz kommen können. Einen Überblick über die Module gibt ein Ablaufschema, das an individuelle Besonderheiten angepasst werden kann.

Im Teil B wird der Ablauf einer hypnotherapeutischen Depressionstherapie detailliert beschrieben: Vom „Anfang der Therapie“ (Motivierung, Basisinformationen, erste Tranceerfahrungen, Sicherer Ort) zu „Entlastung, Stärkung und Ressourcenaktivierung“ (Ballonfahrt, Einflechten, Kompetenzstärkung, Loslassen, Lösungserfahrungen, Zukunftsprojektion, Lösungsvision Kinotechnik, Ziele verwirklichen) hin zu „Depressionsspezifische Techniken“ (Paradiesort, Grübeln, Wieder einschlafen, Kindheitserfahrungen, Ballonfahrt, Kompetenzerfahrung, Stellvertreter-Technik, Genug-Ort, Interaktionsmuster, vom Grübeln zum Handeln, Sinnfindung, Suizidalität, Neutralisieren lebensfeindlicher Botschaften, Kriseninterventionen bei akuter Suizidalität) bis zu „Zwischenstand“ und „Abschluss der Therapie“ (Rückfallprophylaxe, Utilisieren von Symptomen, Zeitprogression, Abschluss).

Die Kapitel sind von verschiedenen erfahrenen Ausbildern der M.E.G. geschrieben, u. a. Dirk Revenstorf, Bernhard Trenkle, Cornelie Schweizer, Kristina Fuhr, Claudia Wilhelm-Gößling, Martin Braun, Clemens Krause, Heinz-Wilhelm Gößling, Ortwin Meiss, Wolfram Dorrmann.

Das Buch beinhaltet auch umfangreiche Online-Materialien (Karteikarten, Arbeitsblätter, Metaphern).

Bislang gibt es keine derart strukturierte manualisierte Zusammenfassung hypnotherapeutischer Depressionstherapie. Milton Erickson betonte bekanntlich sehr stark den individuellen Charakter einer Therapie, was einer Manualisierung entgegensteht. Die Fülle der beschriebenen Interventionen ermöglicht jedoch gerade dieses, nämlich je nach Situation des Patienten das passende Manual auszuwählen. Alles das macht dieses Buch einmalig.