Minensuche

Quelle: pixabay

Vor langer Zeit hatten die Rothen Khmer in Kambodscha eine Schreckensherrschaft errichtet. Als sie aus den Städten vertrieben wurden, haben sie sich aufs Land und in den Dschungel zurückgezogen, und hinter sich haben sie alles vermint. Als der Krieg vorüber war, haben einige von ihnen als Minenräumspezialisten ihr Geld verdient. Sie wussten ja noch ungefähr, wo sie die Sprengkörper vergraben hatten. Einer von ihnen hatte eine Methode entwickelt, mit einem Schilfrohr schräg in den Boden zu stechen ohne je den Auslöser einer Mine zu drücken. Immer mehr Menschen haben sich ihm angeschlossen, um unter seiner Anleitung Minen aus dem Boden zu holen. Zusammen mit seinen Helfern hat er viele Quadratkilometer Land entmint. Als der Staat ihm Minendetektoren zur Verfügung stellte, hat er sie nur zögernd angenommen. Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass dieses Gerät effektiver sein sollte, als sein Schilfrohr.  

Die Metapher setze ich in ähnlichen Zusammenhängen ein wie die vorige. Die Botschaft ist: „Wir kommen voran. Es gibt nur eben viel aufzuräumen. Wir bleiben dran.“ 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Geduld und Zuversicht im Überwinden„.

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