Bewusstes und Unbewusstes

Möchten Sie gerne wissen, wie sich das bewusste Denken vom Unbewussten unterscheidet?

Denken Sie eine Weile nach: Alle Rede-, Denk-, Erlebens- und Verhaltensweisen, die „typisch Mann“ sind, sind gleichzeitig „typisch bewusstes Denken und Handeln“. Alle, die „typisch Frau“ sind, sind gleichzeitig „typisch unbewusstes Denken und Handeln“.

Das heißt vermutlich, dass Männer das Bewusste im Durchschnitt mehr nutzen und Frauen das Unbewusste. Was besser ist, ist Ansichtssache. Die Gleichung funktioniert ziemlich präzise.

2 Gedanken zu „Bewusstes und Unbewusstes

  1. ich habe ihre denkanstöße,so nenne ich sie mal, gelesen und mich mit auseinander gesetzt. auf was für wissenschaftlichen grundlagen bassieren diese aussagen? warum denkt bzw handelt eine frau unbewußt? das heisst auch ohne verstand und intelligenz?wäre nett wenn ich da eine fundamentierte antwort bekommen würde. gruß silvia Quenton

  2. Das Unbewusste ist klüger als das Bewusste und kann mehr als dieses. Ich sagte allerdings nicht, dass eine Frau nur unbewusst denkt oder handelt. (Was ja dann bedeuten würde, dass Männer kein Unbewusstes hätten oder nicht danach handelten.)
    Noch unsinniger wäre es, zu behaupten, dass das Unbewusste ohne Verstand und Intelligenz denken und handeln würde. Wenn unser Erleben einem Archiv ähnelt, in dem Erfahrungen aller Art gesammelt, aufbewahrt und zugänglich gehalten werden, dann entspricht das Bewusste dem jederzeit zugänglichen Präsenzbereich und das Unbewusste der kompletten Archivsammlung. Der größte Teil des Verstandes liegt im Unbewussten, so wie der größte Teil eines Archivs in den für Besucher nicht geöffneten Neben- und Kellerräumen liegt.
    Ich vermute, dass Sie das Bewusste höher schätzen als das Unbewusste. Mir geht es umgekehrt.
    Unterschiede zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten sind:
    Das Bewusste arbeitet einlinig, denkt und tut eine Sache auf einmal, und kann komplexe Aufgaben nicht gut bewältigen. Das Bewusste ist an Regeln und Fakten orientiert.
    Das Unbewusste, kann vieles gleichzeitig, wägt verschiedene Bestrebungen gegeneinander ab, ist ambivalent und vieldeutig. Das Unbewusste ist an Beziehungen, Zusammenhängen und Erfahrungen orientiert.
    Die Aussagen über das Unbewusste und das Bewusste entsprechen denen des amerikanischen Arztes und Hypnotherapeuten Milton Erickson. Die feministische Entwicklungspsychologin Prof. Carol Gilligan behauptet nun, dass Männer ihr Denken stärker sachorientiert und Frauen stärker beziehungsorientiert (sowie an Fürsorge und Erhalt des Lebens) ausrichten und sich daraus verschiedene Grundsätze etwa für deren Vorstellungen von Moral ergeben – wie insgesamt das Denken in Beziehungen und Erhaltung des Lebens komplexer und in sich potentiell widersprüchlicher ist als das Denken in Daten, Zahlen, Mengen, konkreten Handlungen und Prinzipien. Ich stimme Prof. Carol Gilligan zu. So weit ich sehe, sagt sie über das Denken von Männern und Frauen dasselbe wie Erickson über das Denken des Bewussten und dasjenige des Unbewussten.
    Mit freundlichen Grüßen, Stefan Hammel

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